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Die Feuer schüren
Das Bestreben Moskaus, westlichen Vorstellungen von Menschenrechten etwas entgegenzukommen, ist unübersehbar. Bei aller Skepsis, zu der man berechtigt ist: es handelt sich um positive Fakten, die immerhin festgehalten werden sollen. Natürlich kann man die bestehende Empfindlichkeit und laichte Reizbarkeit nach wie vor bemerken.
Gewiß gibt es weiterhin die Terrorszene, die sogar Verschärfungen erfahren hat. Die blutigen Kriege im Nahen Osten scheinen härter und grausamer zu werden, niemand kann voraussagen, wie sich die Lage in den islamischen Ländern entwickeln wird. Der alte kulturelle und religiöse Gegensatz zwischen Schiiten und Sunniten, den jeder Karl-May-Leser schon in seiner Kindheit kennengelernt hat, ist wieder ausgebrochen.
Nicht das Ignorieren der schrecklichen Schicksale der Menschen der Kriegszonen im Nahen Osten soll empfoh-.JjßO Vierden. Aber ein dankbares Bewußtsein steht uns an, daß es in Europa — von lokalen bürgerkriegsähnlichen Ausnahmen abgesehen — immerhin zweiundvierzig Jahre Frieden gibt.
Die Kriege in der Dritten Welt sind furchtbar, und zudem ist die Tatsache klar, daß sie in viel geringerem Ausmaß stattfänden.würden der politische Westen oder der politische Osten (oft beide) nicht die erforderlichen Waffen bereitwillig liefern. Die Munition würde dort bald ausgehen.
Nun waren Kriege in den Einflußsphären unter mehr oder weniger Verbündeten der Großmächte üblich, seit es Geschichte gibt. Die Meister solcher Strategien waren West-Rom und Ost-Rom (Byzanz), die verschiedene Germanenstämme und andere Völker gegeneinander unterstützten. Zwischen Byzanz und den Persern gab es virtuose Strategien mit den jeweiligen Verbündeten, wobei es nicht nur um heute wieder so aktuelle Länder wie den Sudan, Libanon, Äthiopien, Syrien, Jemen ging.
Allerdings kam es dann zur Katastrophe: die Emotionen, durch diese Unterstützungen geschürt, steigerten sich schließlich zur großen Aggression gegen Byzanz selbst: der Islam pflanzte die grüne Fahne des Propheten auf die christlichen Kirchen und machte sie zu Moscheen. Die Kräfte der Religionen und kulturellen Prägungen sind stark und gefährlich, vor allem, wenn Mißbrauch mit ihnen betrieben wird.
Unbildung ist oft der vergessene Name für politische Blindheit in der Gegenwart. Es gibt kaum Törichteres als den frivolen Spruch, aus der Geschichte lasse sich nichts lernen. Sehr viel läßt sich aus ihr lernen: nämlich Erkenntnis.
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