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Seit 1945: Tahresdurdisdinitt 3,3 Kriege

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Kriege gehen uns nichts an.

Sind Sie wirklich so sicher?

Viele fragen weiter: Ja — hätten wir denn überhaupt eine Chance, uns erfolgreich zu verteidigen? Ja, diese Chance haben wir. Und — daraus abgeleitet — vor allem auch die Chance, uns gerade dadurch einen Krieg zu ersparen.

Wir sind ein immerwährend neutraler Staat. Das haben wir feierlich bekannt und verfassungsmäßig verankert. Mit diesem Bekenntnis ist der feste Wille verbunden, unabhängig zu bleiben und unserem Land den Frieden in Freiheit zu erhalten. Unser guter Wille allein genügt allerdings ebensowenig, wie das bloße Bekenntnis zur immerwährenden Neutralität, denn Neutralität allein ist keine Sicherheitsgarantie.

Wir müssen Vorsorgen

Für alle Fälle. Für einen Krisenfall, Neutralitätsfall, Verteidigungsfall.

Krisenfall — internationale Spannung und Konfliktgefahr, Auswirkungen auf Österreich zu befürchten.

Neutralitätsfall — ein Krieg in unserer Nachbarschaft.

Verteidigungsfall — ein gezielter Angriff auf unser Land.

Unsere ständigen und rechtzeitigen Vorsorgen haben nur dann einen Sinn, wenn die Welt unseren ernsten Verteidigungswillen erkennt. Symbolische Verteidigung allein genügt nicht. Unsere Vorsorgen müssen glaubwürdig sein. Glaubwürdige Landesverteidigung ist nur mit einem schlagkräftigen Heer möglich.

Bundespräsident Dr. Kirchschläger hat das unmißverständlich zum Ausdruck gebracht:

„Ich sage ein klares ,Ja’ zum Bundesheer. Ich bin davon überzeugt, daß die Sicherheit Österreichs auf den Pfeilern der Außenpolitik, der umfassenden Landesverteidigung und dem Bekenntnis der Österreicher zur demokratischen Republik stehen muß.”

Krisenfeuerwehr: Bereitschaftstruppe

Eines der Ziele der Heeresreform ist die Aufstellung der Bereitschaftstruppe, damit wir ein volltaugliches Instrument zur Bewältigung von Krisenfällen haben.

Krisenfälle sind immer möglich. Die Bereitschaftstruppe wird dafür zu sorgen haben, daß sich die Wellen künftiger Krisen an den Grenzen Österreichs brechen. Die Bereitschaftstruppe muß daher ein glaubwürdige? Instrument militärischer Abwehrkraft sein: technisch hervorragend ausgerüstete Verbände, in denen jeder einzelne ein „Vollprofi” ist.

Im Neutralitätsfall verstärken

Unsere Staatsgrenze ist 2800 km lang. Das ist grob die Entfernung; von Sizilien bis Schweden oder von Paris bis Moskau; davon nahezu die Hälfte von der Natur nicht geschützt.

Bei Eintritt eines Neutralitätsfalles — also bei einem Krieg in unserer Nachbarschaft — müssen wir über die Bereitschaftstruppe hinaus zusätzliche Kräfte auf bieten können. Diese Verstärkungen stellt die Landwehr, die breite Basis unseres künftigen Verteidigungsinstrumentes. Auch die Aufstellung dieser Landwehrverbände wird immer weiter vorangetrieben.

Breite Basis Landwehr

Die Landwehr bildet die Masse unseres Heeres. Hier gibt es noch etliche Probleme *u lösen, hier stek- ken aber auch große Möglichkeiten drinnen. Die besondere Stärke der Landwehr liegt in der Anwendung des Territorial-Prinzips. Das heißt, der Landwehrsoldat wird dort kämpfen, wo er zu Hause ist; dort kennt er sich aus wie in seiner eigenen Hosentasche und dort ist er schnell mobil gemacht. Kurze Mobilmachungszeiten und überlegene Geländekenntnisse haben sich noch immer bewährt.

Die Chancen nützen

Unser Land hat echte Chancen, fremde Armeen von einem Angriff auf Österreich abzuhalten. Das sollte uns doch einige Anstrengungen wert sein. Anstrengungen für die Bereitschaftstruppe, Anstrengungen für die Landwehr. Die Chance haben wir, nützen wir sie doch.

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