2003: UN-Jahr des Süßwassers

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Die Ärmsten zahlen am meisten für das Überlebensmittel Wasser. Den Reichsten wird es fast geschenkt und dementsprechend nicht-nachhaltig geht man mit dieser Ressource auch um. Hintergrundinformationen und Initiativen rund um das Thema Wasser.

WASH

Facts and Figures

* Rund ein Sechstel der Weltbevölkerung, 1,1 Milliarden Menschen haben keinen Zugang zu sicherem Trinkwasser.

* Rund zwei Fünftel der Weltbevölkerung haben keinen Zugang zu adäquater Kanalisierung und Sanitäranlagen.

* Der durchschnittliche Weg, den Frauen in Afrika und Asien zurücklegen, um Wasser zu holen, beträgt sechs Kilometer.

* Das Gewicht, das Frauen in Afrika und Asien am Kopf balancieren, wenn sie Wasser holen, entspricht dem Freigepäck bei internationalen Flügen (20 Kilogramm).

* Im Durchschnitt verbrauchen die Menschen in Entwicklungsländern 10 Liter Wasser pro Tag. Der durchschnittliche Engländer verbraucht 135 Liter pro Tag.

* Eine einmalige Toilettenspülung verbraucht so viel Wasser wie Menschen in Entwicklungsländern durchschnittlich pro Tag zum Waschen, Putzen, Kochen und Trinken verwenden.

* Die Slum-Bevölkerung von Kibeira in Nairobi zahlt fünfmal soviel für einen Liter Wasser wie der Durchschnittsamerikaner.

Wasser in und für Afrika

Aus Anlass der Gründung der Afrikanischen Ministerkonferenz zu Wasserfragen in Abuja, Nigeria, im April 2002, betonten die afrikanischen Minister in der "Abuja-Erklärung"

* dass Wasserressourcen-Management vorrangig sein müsse;

* dass es zwischen Wasser, Ernährungssicherheit, Umwelt und Zugang zu internationalen Märkten enge Zusammenhänge gibt;

* dass viele Länder und Menschen in Afrika wegen der wesentlich geringeren Pro-Kopf Wasser-Vorräte wesentlich empfindlicher für Klima-Veränderungen seien als in anderen Regionen;

* dass die meisten afrikanischen Wasser-Ressourcen von zwei oder mehreren Ländern geteilt werden;

* dass Wasser-Infrastruktur adäquate Finanzierung benötigt. Die Minister beschlossen, einregionales Aktionsprogramm für Wasserfragen auszuarbeiten, und appellierten an die Industriestaaten, die größtmöglichen Anstrengungen zu unternehmen, um die lange beschlossenen 0,7 Prozent an offizieller Entwicklungshilfe zu erreichen.

EU-Initiative

"Water for Life"

Als eine Antwort auf die beschriebene Wasser- und Abwasser-Not hat die EU eine "Water for Life"-Initiative für den Weltgipfel in Johannesburg vorbereitet. Darin bekräftigt die Europäische Union ihre Entschlossenheit dazu beizutragen,

* die Zahl der Menschen, die nicht in der Lage sind sicheres Trinkwasser zu erreichen oder die kein sicheres Trinkwasser leisten können, bis zum Jahr 2015 zu halbieren;

* die Zahl der Menschen, die keinen Zugang zu angemessener Kanalisation und Sanitäranlagen haben, bis 2015 zu halbieren.

Die EU-Initiative wird vor allem auf Armutsbekämpfung und Gesundheitsförderung abstellen sowie auf integriertes Wassermanagement, um damit einen Beitrag zu nachhaltiger Entwicklung und Konfliktprävention zu leisten. Hauptelemente werden Aufbau lokaler Kapazitäten und Bewusstseinsbildung, Vermittlung von Know-how, Förderung regionaler und subregionaler Kooperation und Effizienzverbesserungen im Wasser-Entwicklungsbereich sein.

Eine kurze Geschichte der Nachhaltigkeit

Der Begriff "nachhaltige Entwicklung" erlangte erstmals allgemein politische Aufmerksamkeit durch den Brundtlandt-Report "Our Common Future". Bei der Konferenz der Vereinten Nationen für Umwelt und Entwicklung in Rio de Janeiro 1992 wurde "Nachhaltigkeit" als das neue Entwicklungsparadigma auf Ebene der Staats- und Regierungschefs beschlossen. In Rio wurden die politische "Rio-Erklärung über Umwelt und Entwicklung", das umfassende Aktionsprogramm "Agenda 21" und Wald-Prinzipien beschlossen; weiters wurden die Klima-Konvention und die Konvention über biologische Vielfalt zur Unterschrift aufgelegt. Die Kommission für nachhaltige Entwicklung wurde gegründet und beauftragt, in jährlichen Tagungen den Fortschritt der Umsetzung der Rio-Empfehlungen zu betreiben.

Die Rio Deklaration enthält unter anderem die Anerkennung, dass alle Länder Verantwortung für die globalen Fragen haben, dass diese Verantwortung sich aber aufgrund der unterschiedlichen Möglichkeiten und der unterschiedlichen Schuld an der Verschlechterung der Umweltsituation in differenzierten Handlungsweisen ausdrücken muss ("Principle of common, but differenciated responsibility"). Ebenfalls enthalten sind das "Precautionary (vorbeugende) Principle" und das Prinzip, dass der Verursacher für die Kosten der Beeinträchtigung aufzukommen hat.

In 40 Kapiteln auf rund 200 Seiten enthält die besagte Agenda 21 umfangreiche Empfehlungen wie die meisten Bereiche des Gesellschafts- und Wirtschaftslebens nachhaltiger gestaltet werden sollen. Der Volltext der Rio-Ergebnisse ist abrufbar unter:

www.un.org/esa/sustdev/agenda21.htm

Drei Dimensionen nachhaltiger Entwicklung:

Derzeit ist anerkannt, dass "nachhaltige Entwicklung" drei grundlegende Dimensionen hat:

* eine soziale (weil extreme Armut, Marginalisierung und Exklusion nicht mit unserem Verständnis von Menschenrechten im Einklang sind und zu Bedrohung von Sicherheit und Stabilität führen können);

* eine wirtschaftliche (weil ohne wirtschaftliche Entwicklung die Investitionen nicht aufgebracht werden können, die für den Übergang zu nachhaltigeren Gesellschaftsformen nötig sind);

* eine ökologische (weil wir das Interesse haben, uns nicht selbst den Ast der Lebensgrundlagen, auf dem wir sitzen, abzusägen und weil wir die Lebensgrundlagen nachfolgender Generationen nicht zerstören dürfen).

In der Fünf-Jahres-Überprüfung der Umsetzung der Rio-Verpflichtungen im Jahre 1997 legte die Generalversammlung der Vereinten Nationen besonderes Gewicht auf die internationale Zusammenarbeit in Bereichen, die von Agenda 21 nicht explizit angesprochen waren: Energie, Verkehr, Tourismus. ifr

"Wasser. Element des Lebens"

Thales von Milet: "Das Prinzip aller Dinge ist das Wasser. Aus Wasser ist alles, und ins Wasser kehrt alles zurück."

Die Vereinten Nationen haben das Jahr 2003 zum internationalen "Jahr des Süßwassers" erkoren. Diese Deklaration inspirierte den Tiroler Fotokünstler Markus Mitterer und die holländische Marketingexpertin Etha Barendse zur Gestaltung und Herausgabe eines hochwertigen Foto-Kunst-Kalenders: "Wasser. Element des Lebens"

13 eindrucksvolle Wasser-Fotografien zieren diesen Kalender, der den interessierten Abnehmern, das sind in erster Linie Unternehmen und Organisationen aus Wasser- und wassernahen Branchen, Gelegenheit bietet, Geschäftspartnern und Freunden ein schönes, ansprechendes Geschenk zu machen.

Zudem besteht die Möglichkeit eines individuellen Logo-Eindrucks auf allen 12 Monatsblättern.

Übrigens: Jeder verkaufte Kalender unterstützt die internationale "WASH"-Kampagne für mehr Wasserqualität und Hygiene auf unserer Erde.

Die Bilder auf der Aufschlagseite sowie auf dieser Seite des Dossiers sind dem Kalender entnommen.

Nähere Infos: Artem Art,

Etha Barendse & Markus Mitterer,

Bichlnweg 7a, A-6370 Kitzbühel,

E-Mail: artem-art@kitz.net,

Fon +43 (0)664 557 85 15 oder +43 (0)664 352 51 56,

Fax +43 (0)5356 66733

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