
Rina M. Alluri über Friedensforschung: „Man sollte sich vorbereiten“
Rina M. Alluri ist die neue UNESCO-Lehrstuhlinhaberin für Friedensforschung an der Universität Innsbruck. Über „Peace Building“ nach einer globalen Zeitenwende.
Rina M. Alluri ist die neue UNESCO-Lehrstuhlinhaberin für Friedensforschung an der Universität Innsbruck. Über „Peace Building“ nach einer globalen Zeitenwende.
Sind deutsche Kampfpanzer für die Ukraine ein Beitrag zum Frieden oder drehen sie an der Eskalationsschraube? Rina Malagayo Alluri glaubt nicht, dass man das heute schon abschließend beurteilen kann: „Die Dinge entwickeln sich von Stunde zu Stunde.“ Aber sie ist überzeugt, dass die Arbeit am Frieden schon in Kriegszeiten beginnen muss. Die 42-jährige Politologin hat seit kurzem den Lehrstuhl für Friedensforschung (UNESCO Chair for Peace Studies) an der Universität Innsbruck inne und ist dort Co-Leiterin des Masterstudiums „Peace and Conflict Studies“.
Der Lehrstuhl wurde 2008 gegründet und seither von Wolfgang Dietrich geleitet, der kurz vor seiner Pensionierung mit Vorwürfen verbaler sexueller Grenzüberschreitungen in seinen Workshops konfrontiert war. Die Universität habe das aufgeklärt, sagt Alluri: „Ehemalige Studentinnen waren auch eingeladen, ihre Sicht einzubringen.“ Sie selbst sei in den Prozess der Aufarbeitung nicht involviert gewesen.
Pandemie und Krieg
Das Master-Programm für Friedens- und Konfliktforschung in Innsbruck zieht jedes Jahr Dutzende Studierende aus alle Welt an. Die junge Professorin, die seit 2018 in Österreich lebt, bringt einen internationalen Hintergrund mit, der bunter kaum sein könnte. Als Tochter einer philippinischen Mutter und eines indischen Vaters ist sie in Nigeria aufgewachsen, bevor die Familie ins kanadische Vancouver migrierte. Die kanadische Staatsbürgerin absolvierte ihr Master-Studium in den Niederlanden und lebte dann elf Jahre in der Schweiz, wo sie an der Universität Basel in Politikwissenschaft promovierte und an der Universität Zürich als Post-Doc forschte. Da befasste sie sich vor allem mit der in der Schweiz sehr zahlreichen tamilischen Diaspora aus Sri Lanka.
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