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Auch der Wagen benötigt „Erholung“

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Die meisten Autofahrer bringen ihren Wagen vor der Ferienfahrt in die Werkstatt und lassen ihn für die große Reise vorbereiten. Die wenigsten jedoch denken daran, das gleiche auch nach der Rückkehr zu tun. Im Herbst sind Kühlerpflege und Winterpneus ohnehin fällig, bis zu dieser Zeit also kann man doch noch warten! Und gerade das ist ein Fehler. Auch wenn man nur wenige tausend Kilometer zurückgelegt haben sollte, wurde dem Fahrzeug mehr zugemutet als man glaubt: Es war durch Mitfahrer und komplettes Gepäck stark belastet, vielleicht sogar überlastet, man fuhr stundenlang mit Vollgas auf Autobahnen, man jagte den fahrbaren Untersatz bei jeder Art von Witterung dem Ziel entgegen, auch über schlechte Straßen, über Schotterwege und Schlaglöcher, man setzte ihn der salzigen Meeresluft aus. Vielleicht stand er tagelang in der glühenden Sonne.

Auch er hat eine baldige „Erholung“ dringend nötig. Staub, Sand und Salz sind Feinde des Wagens, ebenso Teer, Asphalt und Insektenleichen. Daher sollte unsere erste Sorge nach der Rückkehr aus den Ferien eine gründliche Reinigung des Wagens sein, mit möglichst viel Wasser und an einem schattigen Ort, denn die Wagenwäsche in der Sonnenglut schadet mehr als sie nützt. Dabei sollte man die Unterseite nicht vergessen, wer sich die Mühe nimmt, sein Fahrhezug einmal von unten zu besehen, wird staunen, was sich da an harten Krusten angesammelt hat und meist wird man auch Roststellen entdecken. Die Stoßdämpfer sind zweifellos nicht besser geworden. In vielen Werkstätten, auch bei den großen Reifenhändlem, wie etwa im Liesinger Reifenzentrum Tree, gibt es Einrichtungen, welche die Funktionstüchtigkeit dieser wichtigen Sicherheitselemente schnell und verläßlich durch ein Diagramm zu überprüfen gestatten.

Die Bremsen und die Lenkung bedürfen schon aus Sicherheitsgründen einer genauen Kontrolle und erst recht ist der Kühler gewissenhaft zu testen. Auch diese Arbeiten sollte man lieber einer Fachwerkstatt übertragen. Wie uns die Experten der größten österreichischen Kühlerfabrik, L. Fischer in Wien XX, erklärten, treten gerade in der Zeit zwischen der Rückkehr von der Feriemneise und den meist erst knapp vor Weihnachten erfolgenden Winterkontrollen zahlreiche Schäden am Kühlsystem auf. Sie werden hervorgerufen durch Wasserverluste, Verschmutzung, gelockerte Klemmen und Schläuche, verstopfte Kühlerwaben, nicht richtig funktionierende Thermostaten…

Ein Ölwechsel ist nach der Urlaubsfahrt jedenfalls zu empfehlen, auch wenn noch ein paar hundert Kilometer bis zum vorgeschriebenen Kilometerstand fehlen, wobei auch an die Ölfüllungen in der Lenkung, im Getriebe und im Differential gedacht werden sollte. Alle 15.000 Kilometer sind in der Regel die Zündkerzen durch neue zu ersetzen. Vielleicht wurde diese Grenze gerade während der letzten Wochen erreicht oder gar überschritten.

Und die Reifen? Gewissenhafte Fahrer sind zweifellos mit einer ausreichenden Profiltiefe gestartet, aber die Strapazen des forcierten Tempos, der hohen Temperaturen und vielleicht auch der Überlastung haben den Pneus gewiss arg zugesetzt. Auch hier also empfiehlt sich nicht nur ein Nachmessen und eine genaue Kontrolle, sondern sofortige Abhilfe, wenn ungenügende Profiltiefe oder sonstige Beschädigungen an den Reifen festgestellt werden sollten. Nie begnüge man sich mit dem berühmten einen Millimeter; besonders in den zu erwartenden Regenwochen ist das Aquaplaning eine tödliche Gefahr. Es liegt nicht nur im Interesse der Sicherheit der Fahrt, es ist auch vom Standpunkt der Werterhaltung des Fahrzeuges notwendig, daß man sich nach der Heimkehr vom Urlaub die Zeit nimmt, den treuen Begleiter der Ferienreise sorgfältig zu untersuchen, und daß man alle notwendigen Arbeiten sofort und nicht erst „irgendwann im Herbst“ durchführen läßt.

der Leiter der Mercedes-Benz-Verkaufsorga- nisation in Österreich, vollendete kürzlich sein 60. Lebensjahr. In Zittau in der Lausitz absolvierte er das Gymnasium und bestätigte sich erfolgreich als Sportsmann. Als Gebirgsjäger, und später aktiver Flieger, avancierte er zum jüngsten Abteilungschef im Generalstab der deutschen Luftwaffe. Nach dem Krieg baute er eine neue Existenz auf, die ihn zu Mercedes- Benz führte. Nach großen Erfolgen im Verkauf wurde ihm 1949 die Leitung der Merce- des-Benz-Niederlassung in Essen übertragen. Nach dem Abschluß des Staatsvertrages folgte Direktor Schroeter im Herbst 1955 einem Ruf nach Salzburg, um hier die österreichische Mercedes-Benz-Organisatiom sysytematisch weiter auszubauen. Dieser Aufgabe widmete er sich nun seit 16 Jahren. Durch seine vielseitigen Kontakte und sein Bemühen um eine gute kollegiale Zusammenarbeit hat Direktor Schroeter einen bedeutenden Anteil am Erfolg und am hohen Ansehen, das Mercedes- Benz in Österreich genießt.

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