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Neue Mercedes-Transporter

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In einer kürzlich veranstalteten Sonderschau im Foyer der Stadthalle in Wien zeigte die Wiener Mercedes-Benz-Vertretung Pressevertretern, Rundfunk- und Fernsehreportern das neue Transporterprogramm, das anläßlich des Brüsseler Autosalons im Jänner dieses Jahres erstmalig vorgestellt worden war. In der Halle D standen vier Fahrzeuge, teils als Kastenwagen, teils als Pritschenwagen ausgeführt, und zwei Fahrgestelle, ein kurzes und ein langes, alle vom Typ L 406. Wie Verkaufsdirektor R. Schroeter vom Zentralbüro der österreichischen Mercedes-Vertretung in Salzburg und der Wiener Verkaufsleiter Trendl mitteilten, tragen die neuen Transporter den veränderten Verkehrsverhältnissen in den Städten Rechnung. Man verlangt heute Transportmittel mit begrenzter Tonnage, die den täglichen Zustelldienst versehen müssen. Das Mercedes-Transporterprogramm kommt mit den Erzeugnissen der heimischen Industrie nicht in Kollision, da Fahrzeuge dieser Art bei uns nicht hergestellt werden. Der 406er ist bereits ein fester Begriff geworden. Wegen seiner Wendigkeit, wegen des günstigen Nutzlastfaktors, der robusten Bauart und der großen Wirtschaftlichkeit des Dieselmotors. Er nimmt also eine gute Position innerhalb der Gruppe ähnlicher Fahrzeuge, wie etwa des VW, des Ford und Opel, ein. Direktor Schroeter wandte sich gegen die in der letzten Zeit oft gehörte Schwarzmalerei, er verkenne zwar nicht die Schwierigkeiten, die sich zur Zeit der weiteren Entwicklung der Wirtschaft entgegenstellen, er sehe die Verlagerung der Schwerpunkte und die Veränderung der Struktur, aber wirkliche Kri-senanzeiohen gebe es zur Zeit keine.

Zur „Geburt“ der neuen Serie wies der Verkaufsdirektor übrigens auf ein Phänomen hin. Weder von der Seite der Kunden, noch vom Werk aus sei eine zwingende Notwendigkeit vorhanden gewesen, die bisherigen bewährten Typen L 319 grundsätzlich zu ändern. Innerhalb von elf Jahren seien sie laufend verbessert worden, und es hätte ebensogut so wie bisher weitergehen können. Man habe sich aber trotzdem bei Mercedes Benz zu einer Neuorientierung im Transporterr und Kleinomnibusprogramm, dessen Fertigung im Werk Düsseldorf bereits angelaufen ist, entschlossen. Alle im Laufe der Zeit erzielten Verbesserungen sind zusammen mit dem Baukastenprinzip nunmehr zu einer Vielfalt von Variations- und Komfoinationsmöglichkeiten der Aufbauten und Ausführungen zusammengefaßt worden, so daß praktisch allen Kundenwünschen Rechnung getragen werden kann. 210 verschiedene Ausführungen lassen sich kombinieren, mit den 27 kompletten Transportvarianten, den 12 verschiedenen Omnibusaufbauten, den 6 kürzeren oder längeren Fahrgestellen mit Fahrerhaus und den ebenfalls 6 Fahrgestellen mit oder ohne Windschutzscheiben für Omnibusse und Spezialfahrzeuge. Nach dem Baukastensystem können alle Varianten in den Gewichtsklassen 3,5 t, 4 t und 4,6 t mit verschiedenen Hinterachsen, Federn und Reifenstärken mit drei verschiedenen Motoren (Diesel und Vergaser), mit Dreh- oder Schiebetüren usw. gebaut werden.

An technischen Neuerungen ist der neue Lastwagenleiterrahmen von hoher Tragkraft zu erwähnen, der gegen Korrosion unanfällig, elastisch, aber biegesteif ist und den früheren Schweißrahmen ersetzt. Die Federung und die Bremsen wurden ebenso gegenüber früher verbessert wie etwa die elektrische Anlage und — das wichtigste bei Transportern — der Aufbau. So verengt sich zum Beispiel der Kastenaufbau nach oben kaum mehr, er weist daher die gleiche Stapelbreite vom Boden bis zur Decke auf. Für den Fahrer Und Beifahrer sind sicherheitsfördernde Annehmlichkeiten geschaffen worden; was früher nur gegen Aufpreis zu haben war, ist jetzt zum großen Teil serienmäßig. Alles in allem gesehen sind die neuen Mercedes-Benz-Transporter ein weiterer Beitrag für eine rationelle Lösung der Transportaufgaben, und es spricht alles dafür, daß sich der bisherige Erfolg der Vorgängermodelle auch auf die neue Serie übertragen wird. Die Gewähr ist auch in der Tatsache zu suchen, daß bei Daimler Benz sehr viel für die Entwicklung und Erprobung getan wird, 1700 Spezialisten, davon 580 Ingenieure und Konstrukteure arbeiten in dieser Abteilung, und im gesamten Werk kommen auf acht Arbeiter ein Kontrollor.

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