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Dome der Zukunft
Das Österreichische Bauzentruni gab vor einiger Zeit durch eine Ausstellung Gelegenheit, das Werk des Amerikaners Richard Buckminster Füller kennenzulernen. Diese informative Schau war als Diskussionsbeitrag gedacht, und es kann auch hier nur versucht werden, diesen Anlaß zu einer knappen Beschreibung dieses erregenden Werkes zu benützen, über das die Diskussion bei uns nicht abreißen sollte.
Füller akzeptiert, wie auch andere Wegbereiter einer neuen Auffassung vom Bauen, die theoretischen und praktischen Voraussetzungen unserer Zeit, die durch die Wissenschaft, die Technik und die Industrie geschaffen wurden. Bauen wird aber zunächst verstanden als umfassende Tätigkeit des Menschen, die Umwelt zu bewältigen und unter Kontrolle zu halten. Es wäre daher falsch, gleich am Beginn in die Betrachtung Begriffe wie Architektur, Stil oder überhaupt ästhetische Termini zu bringen. Von solchen Standpunkten aus würde man zunächst gar nicht imstande sein, das große Gebiet abzu-
stecken, und man müßte Schlüsse ziehen, die unbrauchbar wären.
Geht man aber von der Tatsache aus, daß Bauen zunächst nur die schützende Tätigkeit ist, die dem Menschen innerhalb der Natur einen kontrollierten Lebensbereich sichert, und daß er jederzeit alle die ihm zur Verfügung stehenden Mittel und Fähigkeiten angewendet hat, so daß er nach langer Übung in den „luxuriösen Zustand“ der spielerischen Bewältigung dieser Aufgabe gekommen ist und weiter, wenn die technischen Probleme gelöst in den Hintergrund traten, erst jene Ordnungen entdeckt wurden, die man bisher als Architektur bezeichnet hat, so wird man vielleicht verstehen, daß heute die Koordination aller vorhandenen Mittel Aufgaben stellt, die noch einem „vorarchitektonischen Stadium“ angehören. Es geht vorläufig noch darum, das Vokabular einer neuen Sprache zu erarbeiten, deren Begriffe immer mehr ins Bewußtsein rücken. Wir besitzen aber noch nicht die Freiheit und Souveränität, mit ihnen umzugehen.
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