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Gemeinsam am Markt bestehen

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In Zukunft müssen Vorarlberger Unternehmen noch bessere, innovative Produkte auf internationalen Märkten verkaufen.

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In Zukunft müssen Vorarlberger Unternehmen noch bessere, innovative Produkte auf internationalen Märkten verkaufen.

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Der Zeit bis zur Jahrtausendwende sehe ich durchaus optimistisch entgegen. Chancen für unsere Wirtschaft ergeben sich nicht nur aus der europäischen Integration; auch die Ostöffnung und der gewaltige Nachholbedarf in den Entwicklungsländern werden unsere Absatzmöglichkeiten spürbar verbessern.

Natürlich werden diese internationalen Umwälzungen nicht friktionsfrei zu bewältigen sein. Die l'eilnah-me am EU-Binnenmarkt verschärft die Konkurrehz, und durch die Ostöffnung werden wir mehr denn je mit Bi ligprodukten konfrontiert werden.

Doch am Wirtschaftsstandort Vorarlberg - das gilt übrigens für ganz Österreich - wird es auf Dauer nicht möglich sein, gegen Massenerzeugnisse von Niedriglohnanbietern erfolgreich zu bestehen. Österreich, und im besonderen Vorarlberg haben nämlich ein Einkommensniveau zu verteidigen, mit dem sie an der Weltspitze rangieren.

Da anzunehmen ist, daß wir alle diesen Lebensstandard auch weiterhin beibehalten wollen, müssen wir eine Strategie verfolgen, mit der wir unseren Wohlstand auch für die nächsten Jahrzehnte sicherstellen können.

Fixpunkte einer solchen Strategie sind:

■ Bewußte Akzeptanz der zunehmenden internationalen Verflechtung unserer Wirtschaft. Das setzt die Bereitschaft voraus, sich mit den

Besonderheiten von Auslandsmärkten und den technologischen Entwicklungen im Detail vertraut zu machen.

■ Unternehmen wiederum, die kaum kopierbare Kernfähigkeiten entwickeln, sind auf dem richtigen Weg, um sich auch künftig auf den immer heißer umkämpften Märkten behaupten zu können. Zu solchen Kernfähigkeiten gehören etwa die bewußte Spezialisierung auf bestimmte Produkte oder Produktionsprozesse sowie die Entwicklung einer besonderen Innovationskultur, die nicht nur den technischen Bereich umfassen darf, sondern bis hin zur Vermarktung reichen muß.

■ In einer zunehmend vernetzten Gesellschaft ist auch der Unternehmer herausgefordert, in vernetzten Denk- und Handlungskategorien tätig zu werden. Hiebei ist die Fähigkeit des Kooperierens mit Partnerfirmen angesprochen, was bis zur Ausgliederung kostenmäßig nicht mehr verkraftbarer Produktionsbereiche führen kann.

MOTIVATION ZÄHLT

Diese neuen Perspektiven stellen immense Anforderungen an das immer wichtiger werdende Humanka-)ital. Denn nur bestens ausgebildete ^'ührungskräfte und Mitarbeiter werden jene innovativen Produkte entwickeln können, die zu guten Preisen von exzellenten Marketingexperten auf den internationalen Märkten absetzbar sind.

Auf diese neuen Herausforderungen hat die Wirtschaftskammer Vorarlberg - die bereits mit ihren umfassenden Serviceeinrichtungen und insbesondere mit ihrem Wirtschafts-förderungsinstitut und dem Vorarlberger Technologie Transfer Zentrum (VTTZ) gerade auch im Hinblick auf die Qualitätssicherung der Wirtschaft als kompetenter Ausbil-dungs- und Beratungspartner zur Verfügung steht - mit der Entwicklung neuer Aufgabenschwerpunkte reagiert. Das kürzlich von der Wirtschaftskammer gegründete Forum für Struktur- und Marktentwicklung (FSM) soll innovative Produktions-, Handels- und Dienstleistungsunternehmen in die Lage versetzen, noch rascher auf die Gegebenheiten des internationalen Marktes eingehen zu können.

Das Exportmodell Vorarlberg wiederum verfolgt das Ziel, kleinere und mittlere Betriebe bei der Erschließung neuer Hoffnungsmärkte mit Rat und Tat zur Seite zu stehen; parallel dazu soll im grenznahen EU-Ausland sowie in Ostösterreich in Form von Gemeinschaftsausstellungen verstärkt für Vorarlberger Erzeugnisse Werbung und Stimmung gemacht werden.

Darüber hinaus werden wir nach dem positiven Ausgang der EU-

Volksabstimmung auch die grenzüberschreitende Zusammenarbeit im Bereich der EUREGIO Bodensee sowie in den Accordino-Ländern Trentino/Südtirol beziehungsweise Tirol/Vorarlberg verstärken. Gedacht ist dabei unter anderem an eine stärkere Vernetzung bestehender Technologietransferzentren. Eine gemeinsame Kooperationsbörse soll ebenfalls errichtet werden. Schließlich wird eine Ausweitung des Bodensee- Kooperationstreffens auch auf die Accordino-Region angestrebt.

BESSERE KOORDINATION

Neben der umfassenden Technolo-giepolitik soll in dieser EU-Großregion die Interessenvertretung stärker als bisher koordiniert werden, was unseren gemeinsamen AnHegen sowohl auf nationaler als auch auf EU-Ebene ein stärkeres Gewicht verleihen würde. Beispiele dafür wären:

■ gemeinsame Formulierung von grenzüberschreitenden Unternehmerinteressen gegenüber regionalen und nationalen Regierungen sowie EU-Institutionen;

■ gemeinsames Auftreten innerhalb

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