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Bach in Baden
Die Aufführung der Hohen Messe in h-moll von Bach in Baden bei Wien lenkt unsere Aufmerksamkeit wieder einmal auf die kulturbewußte und rührige Landesgruppe Nieder-österreidi der Arbeitsgemeinschaft der Musikerzieher. — Zwar mußten gerade für diese Aufführung auswärtige Solisten und Ensembles gewonnen werden, doch bleibt das Vorhaben als solches erfreulich, da das anspruchsvolle Monumentalwerk — innerhalb Österreichs — außer in Wien nur noch in Salzburg dargeboten wurde. Diese bemerkenswerte Aufführung war Höhepunkt einer Veranstaltungsreihe von zehn Konzerten der Abteilungen Haus- und Orgelmusik unter der Leitung Franz P a n d i o n s, der sich in diesem Jahr nicht etwa die Abhaltung eines Bach-Festes en miniature, sondern die kontinuierliche Pflege der Bachschen Kammermusik vorgenommen hat. In den frei zugänglichen Konzerten erhielten über 1000 Hörer eine fast vollständige Übersicht über Bachs Klavierwerk: vom „Notenbuch für Friedemann“ über die zwei- und dreistimmigen Inventionen und das „Wohltemperierte Klavier“ bis zu den „Goldberg-Variationen“, deren Aufführung in der zweiten Jahreshälfte erfolgen wird. Neben Kammermusikwerken in verschiedener Besetzung wurde erfreulicherweise das Orgelwerk besonders betreut: nach einführenden Vorträgen und Darbietungen auf dem Klavier wurde jeweils das gleidie Programm auf der Orgel der Stadtpfarrkirche wiederholt.
Alle Programme aber zeigen die Hand des Musikers und des Volksbildners, dessen Wirken nicht hoch genug einzuschätzen ist. Denn wir wollen nie vergessen — und Baden steht hier für viele ähnliche, vielleicht noch bescheidener und ganz im verborgenen wirkende Kreise! —, daß erst durch die vielen Musikfreunde, die über das ganze Land verstreut sind, die Voraussetzung geschaffen, der Boden bereitet wird, aus dem sich die stolze, weithin sichtbare Blüte des Wiener Musiklebens erhebt.
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