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Was uns die jüngste Vergangenheit lehrt
Die allgemeine Wirtschaftslage hat sich in den abgelaufenen Monaten deutlich gebessert. Die Zahl der Arbeitslosen ist gesunken, die Investitionsneigung hat sich erhöht und die Zunahme des Bruttonationalproduktes ist nicht unbefriedigend. Trotzdem sollten wir aus der eben überwundenen Konjunkturverflachung einige Lehren ziehen. Der Weltspartag 1968 erscheint uns der richtige Zeitpunkt hiefür zu sein.
Als. in der Phase der Konjunkturverflachung die Zunahme der Arbeitslosenrate bedrohliche Formen annahm, hat so mancher von uns um seinen Arbeitsplatz gebangt. Sind wir uns doch der Tatsache bewußt, daß unsere „Konsum- und Wohlstandsgesellschaft“ in erster Linie durch Ratenkäufe auf einem enorm hohen Stand gehalten wird. Wer aber zahlt im Falle der Arbeitslosigkeit die fälligen Raten? Freilich muß, angesichts der umfangreichen sozialen Einrichtungen des Staates, heute niemand mehr befürchten, im Falle der Not verhungern zu müssen, doch, und darüber sind wir uns alle im klaren, kann der Staat im besten Falle ein Existenzminimum bieten, mehr nicht.
In früheren Zeiten mußte jeder selbst für die Wechselfälle des Lebens gerüstet sein. Altersvorsorge und Vorsorge für Unglücksfälle konnten nur durch „echtes Sparen“ erreicht werden. Echtes Sparen bedeutet aber Vorsorge für eine ungewisse Zukunft. Die Forderung nach echtem Sparen ist, wie wir aus den Ereignissen der jüngsten Vergangenheit ersehen, keineswegs ein Relikt aus längst vergangenen Tagen. Sie ist heute ebenso aktuell wie eh und je. Vorsorgesparen, also langfristiges Sparen, bedeutet, den Weg in die Zukunft bewußt gehen, sich von den künftigen Ereignissen nicht planlos treiben lassen.
Hat man die zwingende Notwendigkeit des Vorsortgesparens erkannt, wird sich vielleicht die Frage erheben: „Wer soll Vorsorgesparen?“ Die einzig richtige, jederzeit gültige Antwort auf diese Frage kann nur lauten: „Wir alle.“ Vorsorgesparen heißt, die Verantwortung, die wir alle für uns, für unsere Familie und unsere Nächsten, für die Gesellschaft und nicht zuletzt für den Staat, der unsere Heimat ist, erkannt zu haben. Von dieser Verantwortung kann uns niemand entbinden, es sei denn, unser eigenes, die Zukunft sinnvoll planendes Handeln.
Diese wenigen Gedanken scheinen anläßlich des Weltspartages 1968 besonders angebracht.
Die Volksbank ist. früher wie jetzt, eine Bank für uns alle. Lassen wir uns doch von ihr über die möglichen und zweckmäßigen Sparformen beraten und sagen wir Ja zu der uns obliegenden Verantwortung.
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