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Eine Woche Österreich

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• Eine große Koalition zwischen SPÖ und ÖVP wäre für 40 Prozent der Österreicher die erwünschte Regierungsform, nur 29 Prozent geben einer SPÖ-Al-leinregierung den Vorzug und lediglich acht Prozent wären mit einer ÖVP-FPÖ-Koalition bzw. vier Prozent mit einer rot-blauen Koalition zufrieden. Das hat eine am 23. November veröffentlichte Umfrage des Linzer IMAS-Institutes ergeben. Freilich muß man dazu wissen, daß die Anhänger einer großen Koalition zu 59 Prozent im ÖVP-La-ger.zu finden sind, immerhin sprechen sich aber auch schon 31 Prozent der SPÖ-Anhänger und gar 27 Prozent der FPÖ-Sym-pathisanten für diese Zeit ihres Bestehens vielgeschmähte Regierungsform aus.

• Die Arbeiterkammer sparte die Frage der Arbeitszeitverkürzung bzw. der Urlaubsverlängerung bei ihren Forderungsreso-. lutionen, die anläßlich der diesjährigen Hauptversammlung in Graz verabschiedet wurden, gänzlich aus. AK-Präsident Adolf Czettel erklärte am 20. November zum Abschluß der Tagung, daß diese Frage, sowohl was die Form als auch was den Zeitpunkt anbelange, noch vorher diskutiert werden müsse. Im Gegensatz zu Sozialminister Alfred Daliinger, der in efner Arbeitszeitverkürzung eine wirtschaftspolitische Maßnahme sieht, vertrat Czettel die Ansicht, daß es sich bei einer Urlaubsverlängerung um eine sozialpolitische Maßnahme handeln würde. Zum Thema Urlaub hat sich auch die FPÖ nun zu Wort gemeldet: Der Bundespar-teivorstand kritisierte, daß Daliinger keine Rücksicht auf die gegenwärtige Wirtschaftspolitik nehme. Die FPÖ trete zwar für mehr Freizeit ein, warne aber vor einer übereilten neuen Urlaubsregelung.

• Die Arbeitsplätze in der von der Schließung bedrohten Zell-stoffabrik Niklasdorf (siehe auch Seite 5) sind vorerst für weitere drei Jahre gesichert. Der Bund, das Land Steiermark und die Creditanstalt-Bankverein als Eigentümer des Leykam-Kon-zerns werden die Verluste der Papierfabrik zu je einem Drittel abdecken. Das ist das Ergebnis eines Gipfelgespräches, das die Niklasdorfer mit einer Blockade der Bundesstraße 17 am 19. November unter dem Vorsitz von Bundeskanzler Bruno Kreisky in Wien über die Bühne gegangen ist. Im Raum steht freilich nach wie vor die düstere Zukunftsaussicht, daß der Betrieb, nach Ansicht der Konzernleitung, auf Dauer unhaltbar sei.

• Fremdenverkehrsland Nummer eins in der Welt ist Österreich: Mit dieser - für unsere Zahlungsbilanz - erfreulichen. Nachricht wartete Handelsminister Josef Staribacher am 24. November auf. Heuer werden demnach aus dem Fremdenverkehr Rekordeinnahmen in der Höhe von 82,5 Milliarden Schilling erwartet. Ausschlaggebend dafür ist eine Sommerbilanz, die sogar den bisherigen Rekord des Jahres 1972 übertroffen hat: Mit 78,2 Millionen Nächtigungen konnte in der heurigen Saison von Mai bis Oktober ein Zuwachs von 4,5 Prozent verzeichnet werden.

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