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Eine Woche Österreich

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• nbsp;Bei einem Gipfelgespräch zwischen Bundeskanzler Bruno Kreisky und ÖVP-Obmann Alois Mock am 25. September sagte der Regierungschef zu, dem Oppositionswunsch nach einem AKH-Regierungsbericht an den Nationalrat Folge zu leisten. Wie die FURCHE erfahren konnte, wird Kreisky diesen Bericht wahrscheinlich sogar schon in der ersten Herbstsitzung des Nationalrates am 7. Oktober zur Diskussion stellen. Im Laufe des Oktobers will auch die Staatsanwaltschaft im Zusammenhang mit dem AKH-Skandal Anklage erheben; derzeit sind neun Firmenmanager inhaftiert.

• nbsp;Die Atomdiskussion läuft wieder voll an: Während Kanzler Bruno Kreisky betonte, er werde als „Staatsbürger" das Volksbegehren zur Aufhebung des Atom Sperrgesetzes unterschreiben, jedoch als Bundeskanzler fühle er sich verpflichtet, „das Atomsperrgesetz zu beachten", empfahl der ÖVP-Partei-vorstand den ÖVPlern, keines der beiden Volksbegehren zu unterschreiben. Die ÖVP, so der Beschluß, stehe zum Ergebnis der Volksabstimmung vom 5. November 1978 und garantiere deren Einhaltung. Im Klartext heißt das: Unabhängig von Erfolg oder Mißerfolg der beiden Volksbegehren im November scheint die Volkspartei nicht zu einer Änderung des Atomsperrgesetzes bereit zu sein.

• nbsp;Hans Czettel, nieder-österreichischer Landeshauptmannstellvertreter und SPÖ-Landesparteiobmann, ist am

27. nbsp; eptember überraschend an einem Herzinfarkt verstorben. Czettel, zwischen 1964 und 1966 auch Innenminister, war auch einer der stellvertretenden Bundesvorsitzenden der SPÖ. Damit steht die SPÖ Niederösterreich völlig überraschend vor jenen Personalentscheidungen, wie sie in der FURCHE 39/1980 theoretisch dargestellt wurden.

• nbsp;Zum Fall Androsch betonte Bundeskanzler Bruno Kreisky in der TV-„Pressestunde" am

28. nbsp;September, daß eine Zusammenarbeit zwischen ihm und dem Finanzminister bis zum Ende der Legislaturperiode möglich sei, wenn Hannes Androsch eine zweifelsfreie Trennung von seiner Firma gelinge. Für die Vergangenheit müsse Androsch allerdings selbst „beurteilen, was es für Probleme gibt".

• nbsp;Eine stagnierende Wirtschaft prophezeiten die Wirtschaftsforscher am 29. September in einer Vorschau auf das kommende Jahr. Das schwache Wirtschaftswachstum von nur rund einem Prozent (1980: 3,5 Prozent) bei 5,5 Prozent Teuerung werde jedoch, sind die Experten optimistisch, ohne gravierende Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt bleiben. Mit einer Belebung der heimischen Wirtschaft rechnen die Wirtschaftsforscher erst wieder ab Mitte des nächsten Jahres. Düster sind freilich die Aussichten für die Einkommensentwicklung der unselbständig Erwerbstätigen: Nach einer realen Einbuße im heurigen Jahr von rund einem halben Prozent wird auch 1981 nur ein Zuwachs von maximal einem Prozent angenommen.

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