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Herr Sekretär dagegen sehr
Um Förderungsmittel für die Journalistenausbildung gibt es ein politisches Tauziehen, aber kein Geld vorerst. Der eigentliche Grund: Herr Sekretär dagegen sehr.
Um Förderungsmittel für die Journalistenausbildung gibt es ein politisches Tauziehen, aber kein Geld vorerst. Der eigentliche Grund: Herr Sekretär dagegen sehr.
Plötzlich wurde das Unmögliche möglich: Am 11. August beschloß der Ministerrat die Presseförderung für Tageszeitungen, Wochenblätter und Presseklubs, nur für die Journalistenausbildung wurde das Geld nicht vergeben. Bis zu diesem Zeitpunkt galt das Argument, daß die Förderung nur in einem Pake^ beschlossen werden könne.
Dabei hat die beim Bundeskanzleramt eingerichtete Kommission zur Förderung der Presse am 4. Juni bereits eine einwandfreie Empfehlung ausgesprochen:
Danach sollten mit den rund 3,5 Millionen Schilling Förderungsmitteln das sozialpartnerschaftli-
che „Kuratorium für Joumalisten-ausbildung" (KfJ) und die „Katholische Medienakademie" (KMA) wie bisher beteilt werden. Für die restlichen Mittel - über 700.000 Schilling- wurde eine Aufteilung „gemäß dem Stärkeverhältnis der im Nationalrat vertretenen Parteien" vorgeschlagen.
Im Jahr zuvor hatte nämlich nur die SP-dominierte „österreichische Gesellschaft für Publizistik und Medienforschung" (GESPU) neben den beiden überparteilichen Vereinigungen abkassiert. -’^’-^
Und heuer drängten sich neu 4 das „Friedrich-Funder-Institut" der ÖVP und das „Friedrich-Austerlitz-Institut" der Regierungspartei zum Förderungstopf.
Am 2. Juli verlautete freilich aus dem Kanzleramt (FURCHE 27/1981), daß der Ministerratsbeschluß von der Kommissionemp-
fehlung abweichen dürfte: kein Geld für die neuen Institute, dafür alle Restmittel für die GESPU.
Der angepeilte Schlüssel trug die Handschrift eines Mannes: Robert Sedlaczek, Kreisky-Se-kretär und gleichzeitig Geschäftsführer der beratenden Kommission, ist freilich auch engagierter GESPU-Funktionär.
Aufgeschreckt durch den damaligen FURCHE-Bericht wandte sich daher ÖVP-Obmann Alois
Mock am 15. Juli an Kanzler Kreisky mit dem Ersuchen, den Verteilungsvorschlag wieder im Sinne der Beiratsempfehlung abzuändern, „um nicht den Eindruck zu erwecken, daß die Mittel der Presseförderung nach einseitigen parteipolitischen. Gesichtspunkten und gegen die Empfehlung" vergeben werden.
Mock war bei diesem Tauziehen um Förderungsmittel zumindest teilweise erfolgreich: er hat vorerst die ausschließliche Bescherung der GESPU vereitelt.
Doch dem Sozialpartnerratschlag wurde ebenso nicht Folge geleistet: Herr Sekretär dagegen sehr.
Die Nicht-Entscheidung des Ministerrates am 11. August bringt nunmehr die beiden großen Vereinigungen der berufsbegleitenden Journalistenausbildung in arge Schwierigkeiten: da sie jetzt im Herbst noch immer nicht über die Förderungsmittel des laufenden Jahres verfügen, droht ihnen finanziell die Luft auszugehen.
„Wir können noch den Oktober bestreiten, aber dann sind wir am Ende", umreißt Heinz Purer, Geschäftsführer des Kuratoriums, die Situation. Und Journalistenpräsident Günther Nenning sekundiert: „Wir überlegen uns jetzt schon, ob wir nicht einen teuren Kredit aufnehmen müssen, um weiterzukommen."
Ähnlich trist ist auch die Lage der Medienakademie. Für deren kaufmännischen Leiter Walter Schaffelhofer „ist der Brunnen seit Mitte des Jahres leer". Daher hat sich der Vorstand auch bereits an Kanzler Kreisky gewandt, um das Verfahren zu beschleunigen. „Sonst ist die laufende Arbeit gefährdet."
Eine gütliche Lösung zeichnet sich freilich vorerst noch nicht ab.
Nenning: „Der Kreisky sagt, die Sozialpartner sollen ihm Vorschläge machen."
Dieser Vorschlag liegt seit dem 4. Juni auf dem Tisch. Und er wird ihm neuerlich präsentiert. „Einen anderen Beschluß", so der Gewerkschafter, „werden wir nie zusammenbringen."
Sedlaczek will davon freilich nichts wissen. Wenn auch die neuen Ausbildungsinstitute zum Zug kommen sollen, dann müsse der Schlüssel für alle geändert werden. 1
Das aber würde Kuratorium und Medienakademie erst recht wieder vor Probleme stellen und die schwierige Budgetplanüng über den Haufen werfen.
Denn der Umstand, daß die Mittel der Presseförderung bisher überhaupt noch Geld sehen. Denn „wenn es bis Ende des Jahres zu auch erst immer zur Jahresmitte zur Auszahlung gelangten, erschwert die Arbeit ohnehin. „Eigentlich", klagt Purer, „sollten wir zur Jahresmitte ja immer schon einen Büdgetrahmen für das Fölgejahr erstellt haben."
Doch heuer werden die beiden Vereinigungen froh sein, wenn sie keiner Lösung kommt, heißt das, daß die Förderungsmittel für heuer nicht vergeben werden" (Sedlaczek).
Für 1982 hat Finanzminister Herbert Salcher ohnedem schon eine zehnprozentige Kürzung der Förderungsmittel angekündigt. „Unter der Voraussetzung, daß auch die Parteienförderung um diesen Prozentsatz gekürzt wird", wie der Finanzminister der FURCHE gegenüber versicherte.
Für das Kuratorium und die Medienakademie bedeutet das, daß sie ihr Programmängebot einschränken müssen. Mindestens eine Fortbildungsveranstaltung wird dann nicht mehr finanziert werden können, schätzt Purer - bei unverändertem Verteilungsschlüssel.
Wenn der dennoch geändert werden sollte? Dann wäre nach Ansicht des KfJ-Geschäftsfüh-rers „das Anliegen der Journalistenausbildung überhaupt in Frage gestellt".
Auf dem Spiel stehen nicht zuletzt die vom Kuratorium in Zusammenarbeit mit den Publizistikinstituten Wien und Salzburg geplanten „Hochschulkurse für Journalistik" mit Lehrbetrieb ab 1982: ohne Geld keine Lehraufträge.
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