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Neuer Anlauf der NATO

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Rund um den NATO-Gip-fel in Bonn ist jüngst viel Wasser in allen Medien gemacht worden. Was konkret von den 16 Mitgliedstaaten am 10. Juni beschlossen worden ist, las man in keiner österreichischen Zeitung. Hier die wichtigsten Vereinbarungen:

1. Bei den US-sowjetischen Verhandlungen über eine Reduktion der strategischen Kernwaffensysteme (START) ab 29. Juni wird „eine erhebliche Verminderung bei den amerikanischen und sowjetischen nuklearstrategischen Potentialen mit Schwerpunkt bei den besonders destabilisierenden in-

\ terkontinentalen Systemen” angestrebt.

2. Bei den Verhandlungen über Kernwaffen mittlerer Reichweite („eurostrategische Waffen”, INS), die seit 30. November 1981 in Genf laut fen, „bietet der amerikanische Vorschlag zur vollständigen Beseitigung aller landgestützten amerikanischen und sowjetischen INF-Flug-körper größerer Reichweite Aussicht auf ein ausgewogenes Ergebnis und größere Sicherheit für alle”.

3. Die westlichen Teilnehmerstaaten an den Wiener Truppenabbaugesprächen (MBFR, vgl. FURCHE Nr. 13, 14/82) „werden in Kürze einen Vertragsentwurf vorlegen, der einen neuen umfassenden Vorschlag darstellt und der darauf zielt, diesen

Verhandlungen neuen

Schwung zu verleihen...”

4. „Als Teil eines ausgewogenen Ergebnisses des Madrider Nachfolge-Treffens” könnte die Konferenz für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (KSZE) in eine „Konferenz über Vertrauens- und sicherheitsbildende Maßnahmen sowie Abrüstung in Europa” münden.

5. „Im Genfer Abrüstungsausschuß werden die Bündnispartner aktiv ihre Bemühungen fortsetzen, ausgewogene und verifizierbare Vereinbarungen einschließlich eines vollständigen Verbots chemischer Waffen zu erreichen.”

6. Die derzeitige Sondersession der UN-Generalversammlung über Abrüstungsfragen sollte sich vor allem auf die „Weiterentwicklung von militärischer Transparenz und Verfikation” konzentrieren.

7. Die NATO selbst will „mit besonderem Augenmerk auf konventionellen Streitkräften die Verteidigungskraft des Bündnisses stärken.” Vor allem Bereitschaftsstand und Plahungs-verfahren sollen verbessert werden. r

8. Die NATO will „aus neuen Technologien vollen technischen und wirtschaftlichen Nutzen ziehen” und gleichzeitig den Transfer militärisch bedeutsamer Technologien an Staaten des Warschauer Paktes einschränken.

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