6702150-1963_35_14.jpg
Digital In Arbeit

Niederösterreich bleibt Bauejrnland

Werbung
Werbung
Werbung

Niederösterreich ist ein Bauernland geblieben. Trotz dėt Industrialisierung, die sich fast schon im ganzen Land ausbreitet, erzeugen unsere Bauern .mehr denn je, um den Tisch des Volkes decken zu können. Wenn heute in Österreich 89 Prozent aller Nahrung.

Dittefhvirtschaftliche Aufstieg bef dier agrarischen Pfödüktiöh ging’natürlich nicht ohnerSöt’- gen vor sich, mußten doch unsere Bauern ihre Betriebe weitgehend modernisieren und mechanisieren, da die Abwanderung familienfremder Arbeitskräfte dazu gezwungen hat. Der Bauer hat oft unter größten persönlichen Opfern die notwendigen Maschinen für seinen Betrieb gekauft, um weiterhin frei auf eigenem Grund arbeiten und leben zu können.

Unserer Bauernschaft ist es schon heute vielfach gelungen, sich auf die Erfordernisse der Zukunft einzustellen. Noch sind die Probleme, die uns ein größerer Europäischer Markt bringen wird, nicht restlos gelöst, doch ist Österreich heute bereits von einem Zuschußland agrarischer Produkte zu einem echten Agrarexportland geworden. Unser Vieh wird nicht nur in den EWG- Ländern gerne gekauft, auch in andere Staaten gehen unsere Viehexporte. Das Jahr 1963 brachte uns auf diesem Gebiet sogar einen noch nie da gettfesėtoeif RekobäLund e.s, die gewonneneiuMärkte zn’pflegen, weiter aus zu suchet’.

Um so unverständlicher erscheinen daher Maßnahmen, den Export agrarischer Produkte einzuschränken oder überhaupt zu verbieten. Andere Sparten der österreichischen Wirtschaft würden sich solche Maßnahmen sicher auch nicht gefallen lassen.

Nicht nur auf dem Gebiete der Viehwirtschaft ergeben sich für unsere Landwirtschaft gute Absatzchancen, auch auf anderen Sparten versucht unsere Bauernschaft, so bald wie möglich „europareif” zu werden. Sogar im Obstbau ist es gelungen, die Produktion so einzurichten, daßunsere Erzeugnisse, trotz der großen Konkurrenz von Ländern, die klimatisch wesentlich günstiger liegen, im Ausland gerne gekauft werden. Zum erstenmal konnten heuer österreichische Marillen nach Italien verschickt werden.

Oberstes Gebot für unsere Agrarproduktion wird es aber sein, den Tisch des eigenen Volkes reichlich zu decken. Die Getreideernte, die in diesen Tagen in unserem Land zu Eįnde gegangen ist, hat wieder einmal gezeigt, daß trotz ungünstiger Witterungsverhältnisse, wie sie uns ein später Anbau und eine lange Trockenperiode gebracht haben, die heimische Brotgetreideerzeugung ausreicht, um den Inlandbedarf zu befriedigen. Wie überall in unserer Landwirtschaft wurde auch dabei auf die Produktion entsprechender Qualität Rücksicht genommen, und unser Oualitätsweizen ist dem importierten durchaus ebenbürtig.

Der Bauer ist nicht nur dadurch mit dem Konsumenten eng verbunden, daß er versucht, seine Produktion auf die Erfordernisse des Marktes einzustellen, er ist selbst Konsument verschiedener Betriebsmittel und sichert so tausenden Menschen Arbeit und Brot.

Die enge Verbundenheit zwischen Stadt und Land trifft besonders für die Bauern von Niederösterreich zu, arbeiten sie doch im Spannungsfeld der Großstadt Wien. Sie haben Verständnis für die Sorgen der übrigen Berufsgruppen und erwarten natürlich, daß man auch ihnen, besonders in einer Zeit, in der es gilt, sich für größere Wirtschaftsaufgaben vorzubereiten, das gleiche Interesse entgegenbringt.

Ein Thema. Viele Standpunkte. Im FURCHE-Navigator weiterlesen.

FURCHE-Navigator Vorschau
Werbung
Werbung
Werbung