
Aufbruch - wohin?
In Deutschland startet mit Adventbeginn der „Synodale Weg“, bei dem die katholischen Bischöfe und Laienvertreter(inn)en die kirchliche Vertrauenskrise nachhaltig angehen wollen.
In Deutschland startet mit Adventbeginn der „Synodale Weg“, bei dem die katholischen Bischöfe und Laienvertreter(inn)en die kirchliche Vertrauenskrise nachhaltig angehen wollen.
„Die Diözese Gurk-Klagenfurt befindet sich – was das Vertrauen betrifft – in einem Ausnahmezustand. Das geht durch alle Schichten hindurch.“ Was der Salzburger Erzbischof Franz Lackner zum Abschluss seiner Visitation in dem krisengeschüttelten Bistum festhielt, geht ins Grundsätzliche. Was vom ehemaligen Diözesanadministrator Engelbert Guggenberger als „System Schwarz“ bezeichnet wurde, führt mit dem Blick auf die Verwaltung von Finanzen, Personalentscheidungen und die Frage nach der persönlichen Lebensführung in den Machtkomplex der katholischen Kirche.
Sie selbst befindet sich in einem Ausnahmezustand. Immer neue Finanzskandale, zuletzt wieder einmal in der römischen Zentrale, belasten die Glaubwürdigkeit der Kirche. Das Vertrauen in sie ist mit dem Missbrauchskomplex nachhaltig erschüttert. Während der emeritierte Papst Benedikt XVI. die Verantwortung dafür in den Liberalisierungsprozessen der 68er-Generation sah, machte Kardinal Schönborn zuletzt unmissverständlich klar, dass es für den sexuellen Missbrauch in der katholischen Kirche systemische Gründe gibt.
Die Spuren des Missbrauchs
Was einschlägige Untersuchungen wie etwa die deutsche MHG-Studie aus dem Jahr 2018 mit ihrem empirischen Material belegen, führt in der katholischen Kirche immer noch zu Diskussionen um die eigentlichen Ursachen. Solange sie aber nicht anerkannt sind, wird es keinen Schritt aus der Krise, vor allem aber aus dem Missbrauch kirchlicher Macht geben, der auf unterschiedlichsten Ebenen Spuren hinterlässt und Opfer macht. Gurk-Klagenfurt liefert dafür das Muster im Kleinen.
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