Am Ende wird alles sichtbar.jp - © Einhorn

August Schmölzer: „Freilassen können“

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„Am Ende wird alles sichtbar“: Schauspieler und Romanautor August Schmölzer über die Verfilmung seines Prosa-Erstlings und die Schwierigkeiten, mit den verschiedenen Rollen dabei umzugehen.

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„Am Ende wird alles sichtbar“: Schauspieler und Romanautor August Schmölzer über die Verfilmung seines Prosa-Erstlings und die Schwierigkeiten, mit den verschiedenen Rollen dabei umzugehen.

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Als Josef (Harald Schrott) 1964 nach Jahrzehnten zurück in seine Heimatstadt kommt, ist vieles nicht mehr so, wie es einmal war. Josef sucht nach seiner Jugendliebe, von der er nicht weiß, ob sie noch am Leben ist. Und ob sie ihn überhaupt noch erkennen würde. Aber es gibt da diese Sehnsucht in ihm, diese Poesie über die Lebensliebe, die in Josef immer stärker wird. Jedoch gesellt sich vergiftete Stimmung hinzu, das politische Milieu ist feindlich, und Josef wird Zeuge einer mysteriösen Mordserie.

„Am Ende wird alles sichtbar“ von Regisseur Peter Keglevic ist die Verfilmung des Debütromans „Der Totengräber im Buchsbaum“ von August Schmölzer, der 2014 erschienen ist. Darin verwebt der bekannte Schauspieler persönliche Erinnerungen mit fiktionalen Ebenen und verdichtet das zu einer Sogwirkung, die auch die Verfilmung für das Kino übersetzt. Selten, dass einer Romanadaption dies mit solcher Stilsicherheit gelingt.

DIE FURCHE: Was muss ein Autor von sich abgeben oder wie sehr muss man loslassen, um das eigene Werk als Film interpretieren zu lassen?

August Schmölzer: Sie haben sich die Antwort schon selbst gegeben. Sie haben es nämlich richtig gesagt, es ist Buch und Film, und ich verstehe jetzt zum Beispiel Eltern – ich habe selbst keine Kinder –, die ihr erwachsenes Kind in die Welt lassen müssen und nicht mehr für alles da sein können und es nicht mehr beschützen können. Man muss es einfach freilassen, loslassen, und so geht es mir mit dem Film und auch mit dem Buch. Es ist einerseits ein sehr schönes Gefühl, weil ich glaube, wir können uns freilassen. Auf der anderen Seite ist auch ein bisschen Wehmut dabei.

DIE FURCHE: Was hat Sie damals bewogen, diesen Roman 2014 zu schreiben? Es war Ihr Erstling …

Schmölzer: ... und ist bis jetzt geblieben! Der Roman ist eigentlich zu mir gekommen, ich habe früh angefangen, Essays zu schreiben und Geschichten zu erzählen, und komischerweise haben die sich dann aneinandergereiht, das heißt, die haben immer besser zusammengepasst. Und dann habe ich sie irgendwann zusammen­ gefügt, und letztendlich hat sich dieses Buch daraus ergeben.

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