Zukunftsfähigkeit Österreichs durch Wachstum stärken

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Im Herbst soll ein Reformpaket vorliegen, das Österreich nach vorne bringt. Der Sparkurs ist bereits abgesteckt.

Diese Zahlen für 2009 sind enorm: Die Staatsschulden betragen insgesamt 184,1 Milliarden Euro, das Budgetdefizit liegt bei 9,5 Milliarden Euro bzw. 3,4 Prozent des Bruttoinlandsproduktes (BIP). Die hohe Neuverschuldung wurde notwendig, um auf die Krise zu reagieren. Jetzt ist Sparen erforderlich.

Die Bundesregierung hat früh und rasch gehandelt, um den Wirtschafts- und Arbeitsstandort Österreich zu unterstützen. Mit Arbeitsmarktpaketen wurde dafür gesorgt, Beschäftigung zu erhalten sowie neue Arbeitsplätze zu schaffen. Die Konjunkturpakete sowie die Mittelstandsmilliarde stimulieren zusätzlich die Wirtschaft. Zugleich hat die Steuerreform 2009 alle Steuerzahlerinnen und Steuerzahler spürbar entlastet und die inländische Nachfrage nochmals angekurbelt.

„Schulden fressen Zukunft auf“

Mit diesen Maßnahmen hat die Bundesregierung gezeigt, dass sie niemanden alleine lässt und sich solidarisch mit jenen gezeigt, die am härtesten von den Entwicklungen getroffen wurden. Jedoch steigt dadurch das Budgetdefizit weiter an. Ohne gegenzusteuern, könnte dies die Zukunftsfähigkeit Österreichs gefährden.

Der Staat kann auf Dauer nicht mehr ausgeben als er einnimmt. Schon heute wendet der Bund mit 7,5 Milliarden Euro jährlich mehr Geld für den Zinsendienst auf als für das gesamte Schulbudget.

Die Entwicklungen in Griechenland haben klar gezeigt, wohin ein schuldenfinanziertes Budget führt. Zwar wurde gegen Griechenland spekuliert, wodurch sich die Lage nochmals verschlechterte, allerdings ist Spekulation nur ein Symptom einer unverantwortlichen Schuldenpolitik. Im Zuge der harten Konsolidierung musste Athen harte Reformen umsetzen, um zu internationaler Unterstützung zu kommen. Dabei wurden Transferleistungen und Gehälter gekürzt sowie Steuern massiv erhöht. Tiefgreifende Umwälzungen des ökonomischen und gesellschaftlichen Systems werden nun vorgenommen, um die griechischen Staatsfinanzen zu sanieren.

Schuldenentwicklung

Obwohl Österreich im EU-Vergleich bessere Daten aufweist als andere Länder, ist die Entwicklung der Schulden dennoch besorgniserregend. Die Quote der Verschuldung des Gesamtstaates ist in den vergangenen 30 Jahren stets gestiegen und wird heuer 70 Prozent des Bruttoinlandsproduktes erreichen. Zwar wurden in den vergangenen Jahren Schulden aktiv abgebaut – auf unter 60 Prozent des BIP –, jedoch war eine Neuverschuldung aufgrund der Krise notwendig.

Für das Finanzministerium steht im Vordergrund, das Defizit zu verringern, Schulden abzubauen und so eine Entwicklung, wie sie in Griechenland stattgefunden hat, zu vermeiden.

Österreich voranbringen

Die Bundesregierung hat daher einen Sparkurs festgelegt, nicht zuletzt, um Österreich zukunftsfähig zu halten. Mit den Ausgabenobergrenzen im gesetzlichen Bundesfinanzrahmen wurde der Konsolidierungspfad vorgegeben. Die einzelnen Bundesminister dürfen die darin festgelegten Grenzen nicht überschreiten.

Zusätzlich wurde vereinbart, in welche besonders wichtige Zukunftsbereiche verstärkt investiert wird: Wissenschaft, Forschung und Entwicklung, Bildung und Sicherheit. Sie gelten als Schlüsselbereiche für den Erfolg Österreichs. Gleichzeitig werden mit allen politischen Kräften im Land Gespräche geführt, um im Herbst zusammen mit dem Budgetentwurf die notwendigen Reformen zu präsentieren. Ziel ist, alle Einsparpotenziale zu nutzen und ein Gesamtpaket vorzulegen, das Österreich als Ganzes voranbringt. <<>>

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