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Helden oder Toren?

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HEILIGE PRIESTER - IHR LEBEN UND WIRKEN. Paulinus-Verlag, Tric 233 Seiten, 8.40 DM.

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HEILIGE PRIESTER - IHR LEBEN UND WIRKEN. Paulinus-Verlag, Tric 233 Seiten, 8.40 DM.

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Der Apostel Berlins, Dr. Carl Sonnenschein, hat das Wort gesprochen, daß die Welt Ärzte, Juristen und Ingenieure . . . brauche, sie sind notwendig. Die W’elt benötigt aber vor allem Priester, die das heilige Feuer hüten, Wunden der Seele heilen und den Weg ins Jenseits weisen. Sieben solcher Idealgestalten werden hier von bedeutenden Autoren gezeichnet. Die Heiligen haben es zu Lebzeiten nicht immer leicht gehabt, weil sie nicht immer ernst genommen wurden, ihr Idealismus galt als Fanatismus, und den einen oder anderen wollte man sogar ins Narrenhaus stecken. Die Größe dieser Priester lag darin, daß sie unbeirrbar ihren Weg gegangen. So dienten sie ihrer und der späteren Zeit. Die Autorität der Kirche hat ihnen recht gegeben und sie nach ihrem Tod als hervorragende Beispiele hingestellt.

Pius X. versucht, die Welt in Christus zu erneuern, gegen die Strömungen des Materialismus, Skeptizismus und des anbrechenden Atheismus.

Franz v. Sales, der liebenswürdige Bischof von Genf, bringt den Beweis, daß sich die Güte doch durchsetzt. „Mit einem Tropfen Honig fängt man mehr Fliegen als mit einem Faß Essig!“

Der einfache Dorfpriester von Ars, Johannes Vianney, wird zum Weltbeichtvater, er reformiert die Menschen vom Innern her.

Franz Xaver durchfährt als Missionär die Weltmeere, um einen Erdteil für Christus zu erobern.

Vinzenz v. Paul ist der nimmermüde Apostel der Caritas, der der Narr seiner Armen und Kranken wird.

Clemens Maria Hofbauer, der mutige Vorkämpfer für das Christentum in der Großkadt gegenüber der Aufklärung, und

Don Bosco, ein einfacher Priester, der sich für die Strgßenhuben opfert, um aus ihnen brauchbare Menschen und Christen zu formen. Sein verlachtes System hatte

Erfolg.

Das Buch wird den Priestern unserer Zeit Mut und Kraft geben, gegen die schädlichen Zeitströmungen das Reich des Herrn zu bauen: der männlichen Jugend werden Führergestalten gezeigt, an denen sie sich begeistern können, und das gläubige Volk wird die Sendung des Priestertums und seine großen Aufgabenbereiche neu sehen und einschätzen können.

P. Hildebrand L a dl OFMCap.

VIERZIG JAHRE MISSIONAR IM UMBRUCH CHINAS. Von P. August Zmarzly, SVD. — P. Alois Macheiner, SVD. — Georg F r o e w i s, SVD. Wien-Mödling, 1960. Verlag St. Gabriel. S. 392.

Die vorliegende Biographie eines österreichischen Chinamissionars aus der Gesellschaft des Göttlichen Wortes führt uns in das junge China vor der kommunistischen Revolution. Pater Froewis, ein Vorarlberger, ist im Jahre 1934 gestorben. Sein Leben wird uns in einer lebendigen Weise dargestellt. Damit zieht an unserem Auge ein Stück der aufblühenden chinesischen Mission vorüber. Aber es leuchtet uns auch eine gewaltige Leistung unserer österreichischen Missionare im Lande der aufgehenden Sonne entgegen. In der Zeit dieses missionarischen Wirkens nahm China seinen Weg in die heutige Tragik. Die ersten Stürme der furchtbaren Revolution, unter der das Riesenland und -Volk noch heute bebt, waren schon damals zu spüren. Die Leiden, die die Missionare in diesem Land mitzumachen hatten, werden in den Kapiteln dieses Buches vor unserem Auge lebendig. P. Froewis hat alle Stationen der missionarischen Tätigkeit, angefangen vom jungen Missionsschüler bis zum Missionsbischof, durchlaufen. Er hat eine wahre Pionieraufgabe geleistet. Sein Leben hat es verdient, in einem Buch dargestellt und der Nachwelt aufbewahrt zu werden.

P. Alois Schrott SJ.

DEMUT - GEDULD - LIEBE. Die drei christlichen Tugenden. Von Erich P r z y-

w a r a. Patmos-Verlag, Düsseldorf 1960. 65 Seiten, broschiert. Preis 4.80 DM.

Aphorismen eines theologischen Philosophen oder eines philosophischen Theologen. Eigenwillig gedacht, noch eigenwilliger gesprochen. So meint man nach den ersten Kostproben und legt die Schrift weg. Aber dann beginnt das eben Gelesene von sich aus zu wirken, unkontrollierbar zu bannen, zu fordern. Und schließlich greift man erneut nach dem Text und erkennt seine Hintergründigkeit.

Gewiß, vom allgemeinen Verständnis her bleibt die Frage, ob die Sprache nicht bisweilen die Emigration ins Unverständliche vollzogen hat. Aber das Schwergewicht der Gedanken überspielt die Bedenken. Denn je eingehender man liest, um so deutlicher zeigt sich: hier wird aus souveräner Kenntnis abendländischen Geistesgutes gesprochen — hier gelingt es, den nur menschlichen Menschen vom Menschen Gottes zu unterscheiden — hier wird wahrhaft ursprünglich von der Mitte christlicher Existenz her gedacht und verkündet. Das Mysterium des Kreuzes wird als Zentralgeheimnis des neuen Menschen enthüllt. Und mit ihm wird die Tugenddreiheit von Demut — Geduld — Liebe zum konfliktstiftenden Grenzstein, an dem sich die Geister der Antike ebenso wie die der Moderne scheiden. — Die Lektüre stellt Ansprüche, aber der Ange&prochene wird von ihr belohnt.

Stephanie Pfürtner OP,

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