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Eine Woche Österreich

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DIE FRISTENLÖSUNG stand am 31. Jänner im Mittelpunkt einer Fernsehpremiere: ÖVP-Justizsprecher Walter Hauser und Staatssekretärin Johanna Dohnal für die SPÖ legten - unterstützt von „Zeugen" - in der Sendung „Kreuzverhör" Pro- und Kontra-Argumente zu diesem Thema dar. Abschließend hatte eine Jury über dieses brisante Thema zu urteilen. Mit 15 gegen 10 Stimmen sprach sie sich, den Argumenten Hausers folgend, für eine Neuregelung der Problemlösung aus. Trotz dieses Ergebnisses ist es fraglich, ob sich derartig grundsätzliche und lebenswichtige Themen für ebenso publikumswirksame wie spannende Juryabstimmungen eignen. Uneingeschränkt ja ist aber zur Information und zur Konfrontation zu sagen, die dieser neue Sendungstyp geballt bietet. Apropos Fristenlösung: Gesundheitsminister Herbert Saldier hatte am 4. Februar eine Aussprache mit SPÖ-Frauen, nach der übereinstimmend festgestellt wurde, daß an der Fristenlösung nicht gerüttelt werden soll. Nur: An der Straffreiheit für die Frau will ja kein Mensch rütteln, wohl aber sollen die gesetzlichen Bestimmungen zum Schutz des werdenden menschlichen Lebens verbessert werden.

ALOIS MOCK, Bundespar-teiobmann der ÖVP, hat am Wochenende für die nächsten Tage neue Gespräche mit SPÖ und FPÖ in Sachen Politikerbesteuerung und Privilegien angekündigt. Er will eine Lösung noch vor dem 1. April erreichen. SPÖ-Klubobmann Heinz Fischer betonte dazu, daß er einen solchen Termin für realistisch halte. Um die Einkommensverluste bei einer vollen Besteuerung „in Grenzen zu halten", werde man, meinte Fischer, Zusatzregelungen schaffen müssen, die sicherstellen, daß auch Politiker - analog zu allen anderen Bevölkerungsgruppen -Aufwendungen von der Steuer abschreiben können. Eine „größenordnungsmäßig ins Gewicht fallende Erhöhung der Bezüge" "würde er persönlich ausschließen.

DIE.SCHULE bleibt weiter politisches Streitthema: In den parlamentarischen Unterausschußberatungen konnte bisher nur über die weitere Aussetzung des 13. Schuhah-res und der Aufnahmsprüfung in die allgemeinbildenden höheren Schulen (AHS) Ubereinstimmung erzielt werden. Uneinig ist man nicht nur über die von der ÖVP geforderte Herabsetzung der Klassen-schülerhöchstzahl von 36 auf 30, sondern erst recht in der Frage der Schulversuche. Am 15. Februar soll in Parteienverhandlungen ein Ausweg gesucht werden. Während sich die Partein in organisatorischen Fragen verbeißen, wird ein anderes Problem immer brennender: die Bildungs- und Berufsberatung ist in der derzeitigen Form nicht mehr in der Lage, ihre Aufgabe zu erfüllen. Wo bleiben hier die Initiativen?

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