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Eine Woche Österreich

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Für das General-Motors-Werk in Wien-Aspern wurde am 5. Mai der Grundstein gelegt. Dieses 7,8-Milliarden-Projekt wird mit 2,6 Milliarden Schilling großzügigst aus öffentlichen Mitteln subventioniert. Die Volkspartei sieht in der österreichischen Unterstützung für den amerikanischen Autokonzern eine „krasse Benachteiligung” inländischer Betriebe, denen eine Förderung in diesem Ausmaß noch nie zuteil geworden ist, und stellte deshalb eine dringliche parlamentarische Anfrage. Regierung und Regierungspartei halten dem entgegen, daß dieser Aufwand nicht nur wegen der 2800 Arbeitsplätze im Werk selbst, sondern auch wegen der beschäftigungspolitischen Auswirkungen für die Zulieferindustrie gerechtfertigt sei.

Um die Steuerreform gibt es weiterhin Diskussion und Konfusion: Während Finanzminister Hannes Androsch zu keinerlei Zugeständnissen vordem 1. Jänner 1982 bereit ist, fordern sowohl ÖGB-Vizepräsident Alfred Dallinger wie auch Androsch-Ministerkollege und Obmann der Gewerkschaft der Metallarbeiter, Karl Sekanina, „Vorleistungen” im Bereich der Absetzbeträge per I. Jänner 1981. Derartige Entlastungswünsche hat auch die Opposition angemeldet.

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Die Mineralölsteuer wird wahrscheinlich ab I.Juli um 30 Groschen erhöht werden. Dies sieht ein Antrag vor, den die SPÖ im Parlament eingebracht hat. Diese Mineralölsteuererhöhung wurde bekanntlich bereits bei der jüngsten Treibstoffpreiserhöhung miteinbezogen. Es gilt als sicher, daß der Erhöhungsbeschluß im Nationalrat mit SPÖ-Mehrheit gefaßt wird. Übrigens: Finanz-minister Andrpsch schloß in der parlamentarischen Fragestunde am 7. Mai weitere Steuererhöhungen für 1980 nicht aus. Während man sich in Sachen Politikerbesteuerung binnen Jahresfrist zu keiner Lösung durchringen konnte, geht das bei Steuererhöhungen, die den „kleinen Mann” betreffen, wie man sieht, auffallend einfach und rasch ...

Der Verlag Styria präsentierte am 8. Mai aus Anlaß des bevorstehenden Staatsvertragsjubiläums eine Anthologie „Bemühen um Österreich”, in der wesentliche Texte aus Verlagsproduktionen der vergangenen Jahre, die sich mit Österreich auseinandersetzen, gesammelt sind. „Diese Gabe im Vollsinn des Wortes au f dem Geburtstagstisch des Vaterlandes” soll, betonte Generaldirektor Hanns Sassmann, das Wirken und Bemühen des Verlages um Österreich dokumentieren. Zum Jubiläum selbst ist auch die „Geschichte des Staatsvertrages 1945-1955” von Gerald Stourzh als 2. erweiterte Auflage der „Kleinen Geschichte des Staatsvertrages” erschienen. Einen Tag später stellte die Edition Tusch ein weiteres Staatsvertragsbuch vor: „Österreich ist frei!”, von Karl Heinz Rit-schel, dem Chefredakteur der „Salzburger Nachrichten”. Dieser las aus seinem Buch bei einer stimmungsvollen Staatsvertragsvorfeier in der ÖVP-Bun-desparteileitung.

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