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Texte, die an die Quellen fuhren

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Der erste von den sieben Quellenbänden, die zu der insgesamt 37 Bücher umfassenden enzyklopädischen Bibliothek „Christlicher Glaube in moderner Gesellschaft“ gehören, trägt den Titel „Im Haus der Sprache“. Er bringt eine umfangreiche Textsammlung über die fundamentale Bedeutung der Sprache für den Menschen, über die Macht der guten und bösen Worte, über Sprachverwirrung und Sprachwunder, über das Reden miteinander und mit Gott sowie über das Schweigen.

Jede Sprachkrise ist relevant: sie enthüllt ein Identitätsproblem, eine Beziehungsstörung, eine Sinnkrise. Wer eine Hilfe erfährt, sich im Haus der Sprache zurechtzufinden, der wird wieder ansprechbar und wird darin einen bergenden Raum für sein Leben finden.

Häuser der Sprache sind auch die drei weiteren Bände aus dieser Reihe: Quellenband 4 „Vom Sinn und Unsinn der Geschichte“ greift weitere existentielle Fragen auf: Das Verhältnis des Menschen zu seiner Geschichte und die Möglichkeit zu deren Bewältigung, das Problem der Geschichtsschreibung, der Deutung durch Wort und Mythos, der Welt- und Heilsgeschichte, ja der „Geschichtlichkeit“ Gottes selbst.

Band 5 „Vom tätigen Leben“ spannt den Bogen von der Arbeitswelt über Wissenschaft und Technik, Macht und Verantwortung bis zu Muße und Spiel. Der letzte Band ist „Auf der Suche nach dem unfaßbaren Gott“. Wie in Bildern einer Ausstellung erscheint Gott als Ruhestörer, im Gefängnis der Religion, als Wunschbild des Menschen, als Lückenbüßer, als der „große Schweiger“. Es ist aber auch die Rede von der Erfahrung seiner Nähe, von seiner Menschwerdung, von Offenbarung und Erlösung, vom Wagnis des Glaubens.

Die hier vorgelegten Texte sind aus der Welt der Bibel und der Antike, aus der modernen Literatur, der Philosophie und der Theologie entnommen. Sie sprechen für sich selbst und man wird bei der Betrachtung nicht durch einen ständig erklärenden Führer gestört. Eine kurze Einleitung führt zurückhaltend zum Thema, durch Uberschriften oder durch geschickte Gruppierung wird es weiter entfaltet.

Die Auswahl der Texte, ihre thematische Ordnung und die Einleitung wurde von hervorragenden Autoren besorgt: Werner Ross, Oskar Köhler, Dietmar Mieth, Heinz Zahrnt, unterstützt vom Lektor Rudolf Walter. Man wird diese Bücher immer wieder zur Hand nehmen — zur raschen Orientierung über ein Wissensgebiet, als „Fundgrube“ für Zitate oder auch zum Schmökern zur eigenen Bereicherung.

IM HAUS DER SPRACHE. Von Werner Ross und Rudolf Walter.

VOM SINN UND UNSINN DER GESCHICHTE. Von Oskar Köhler.

VOM TÄTIGEN LEBEN. Von Dietmar Mieth und Rudolf Walter.

AUF DER SUCHE NACH DEM UNFASS-BAREN GOTT. Von Rudolf Walter und Albert Raffelt. Quellenband 1, 4, 5 und 7 zu „Christlicher Glaube in moderner Gesellschaft“, Verlag Herder, Freiburg. Je Band ca. 380 Seiten. öS 351,-.

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