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Salzburg wahrt sein Gesicht
Die Evolution des modernen, weltweiten Tourismus hat gezeigt, wie sehr die Entwicklung des internationalen Fremdenverkehrs, außer vom Goodwill der Interessierten, von wirtschaftlichen und soziologischen Trends abhängt. Der Fremdenverkehr wird immer mehr eine Frage der Sach- und Fachentscheidung. Romantische Überlegungen und nicht kalkulierte Hoffnungen allein genügen nicht, Fragen der Werbung, des Marketing, wie überhaupt die Frage der Marktorientierung und der Marktforschung, bestimmen immer mehr die Existenz der gesamten Fremdenverkehrswirtschaft.
In Salzburg müssen alle Voraussetzungen geschaffen werden, um die Anziehungskraft jener Urlaubsangebote, die sich bereits im internationalen Fremdenverkehr durchsetzen konnten, auch in Zukunft zu wahren, andererseits aber auch jene Regionen, die als Hoffnungsgebiete nach internationalen Maßstäben Chancen besitzen, auch im Interesse der österreichischen Gesamtwirtschaft zusätzlich zu entwickeln.
Das Bundesland Salzburg hat im abgelaufenen Jahr seine Fremdenverkehrsposition weiter gefestigt und erstmals auch absolut die zweite Stelle in Österreich, unmittelbar nach Tirol, erreicht Mit einer Nächtigungs-zahl von 12,3 Millionen im Kalenderjahr 1969 gegenüber 11,5 Millionen im Jahre 1968 wurde im ununterbrochenen Aufschwung der letzten Jahre eine besonders hohe Steigerung erreicht.
Mit einer neuen Welle ebenso verantwortungsbewußter wie phantasievoller Investitionstätigkeit im ganzen Lande ist Salzburg heute besser denn je für die Zukunft gerüstet. Denn den Anforderungen der Zukunft kann ein Zehren Salzburgs an seiner reichen geographischen, kulturellen und historischen Fremdenverkehrssubstanz nicht genügen. Die verantwortlichen öffentlichen Stellen, wie alle am Fremdenverkehr Interessierten, passen daher ihre Konzeptionen und Kalkulationen den sich stets wandelnden und wachsenden Erfordernissen dieses psychologischen und soziologischen Phänomens an. So verleihen bekannte Attraktionen der Salzburger Fremdenverkehrswirtschaft neuen Aufschwung. Ich erwähne nur die Motorrennstrecke „Salzburg-Ring“, die Gletscherbahn Kaprun, das Felsenbad in Badgastein, Sportflugplätze, Golf- und Reitsportmöglichkeiten und den besonders intensiven Ausbau von Wintersportanlagen, von Hallen- und Freibädern.
Eine unserer Hauptaufgaben in der Gegenwart, aber auch für die Zukunft, sehe ich darin, unser salzburgisches Gesicht Im Fremdenverkehr dabei zu wahren. Ich meine damit, daß wir unsere Art nicht anonymisieren, aber auch nicht unnötig internationalisieren sollen. Diese Feststellung gilt in gleicher Weise für den Naturschutz, für unsere Raumordnung wie für unsere Bauordnung, sie gilt für Stil und Art unserer Ortsbilder und Siedlungsformen. Diese Feststellung gilt auch für die Innenarchitektur bei allen Angebotsträgern, sie gilt für das Service ebenso wie für die Küche. Sie gilt aber auch für die in unseren ländlichen Orten zu bewahrenden Lebensund Brauchtumsformen und sie gut für die Begegnung zwischen unserer Bevölkerung und unseren Gästen aus aller Welt.
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