Skifahren - © Foto: APA / Robert Jaeger

Corona-Management: Tu felix Austria carve!

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China ist der große Profiteur der Corona-Pandemie. Und Österreich? Über wichtige Lehren und vermeidbare Fehler im Krisenmanagement. Rückblick eines Forschers.

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China ist der große Profiteur der Corona-Pandemie. Und Österreich? Über wichtige Lehren und vermeidbare Fehler im Krisenmanagement. Rückblick eines Forschers.

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In den letzten zwölf Monaten mussten wir erleben, dass sich viele westliche Demokratien durch falsche Entscheidungen ihrer politischen Führung bezüglich der Maßnahmen zur Eindämmung der Seuche selbst disqualifiziert haben. Dazu zählt neben den USA und Brasilien auch Großbritannien. China, wo die Katastrophe bekanntlich ihren Ausgang genommen hat, ist es als Diktatur durch drakonische, im Westen undenkbare Maßnahmen nicht nur gelungen, der Pandemie Herr zu werden, sondern dieses Land ist auch auf allen Linien der größte Profiteur der Pandemie: Das reicht vom zwar unmenschlichen, schon lang vorangetriebenen Ausbau der Überwachung seiner Bürger bis ins kleinste persönliche Detail über die schnellste wirtschaftliche Erholung, inklusive der Schaffung der größten Freihandelszone der Welt, bis hin zur sprunghaften Aufholjagd auf vielen – insbesondere biologisch-medizinischen und technischen – Gebieten der Forschung.

In Kontinentaleuropa war es nicht möglich, basierend auf klaren wissenschaftlichen Erkenntnissen ein einheitliches Konzept für eine gemeinsame Bekämpfung der Pandemie zu entwickeln und durchzusetzen. Der „Schwedische Weg“ des vertrauensvollen Laissez-faire führte in eine Sackgasse und schließlich auch dort zum radikalen Umschwenken auf konventionelle Methoden der Seuchenbekämpfung. Auch alle anderen Mitgliedsstaaten der EU implementierten „selbstgestrickte“ Strategien. Und Österreich?

„Kulturnation“ Österreich?

Angesichts der Tatsache, dass es nicht nur für die Regierung, sondern auch für das österreichische Volk nach der Grippe-Pandemie 1918 das erste Mal war, dass sie mit einer Pandemie konfrontiert wurden, haben wir alle – wie aus den Statistiken über Inzidenz und Prävalenz der Infektion und der Todesfälle ersichtlich – unsere Sache bis zum Ende des ersten Lockdowns im Frühjahr 2020 ganz gut gemacht. Dann häuften sich allerdings meist mit Hausverstand vermeidbare Fehler, und es tauchten immer wieder berechtigte Fragen auf:

Warum wurde die Reisefreiheit im Sommer, vor allem in Gebiete mit mangelnder Kontrolle von Covid-19 (Stichwort: Kroatien), nicht eingeschränkt? Ist der ominöse „wohlverdiente Urlaub“ in diesen auch oft finanziell schweren Zeiten wirklich unser größtes Problem? Warum ist dem Österreicher der Urlaub wichtiger als das gesundheitliche Wohl der Gemeinschaft? Warum wurden bei Übertretungen der gesetzlichen Verordnungen keine abschreckenden Strafen verhängt (Stichwort: „Corona-Partys“, Hochzeiten mit bis zu 600 Gästen oder Demonstrationen ohne Masken und Sicherheitsabstand)?

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