Schule und Macht: Worauf diese Chance beruht
Welche Machtverhältnisse existieren im Kontext von Schule? Auf dem Fachtag „Bildung und Ordensschulen“ stellten sich Experten dieser Frage. Impulse und Einblicke rund um eine hochaktuelle pädagogische Debatte.
Welche Machtverhältnisse existieren im Kontext von Schule? Auf dem Fachtag „Bildung und Ordensschulen“ stellten sich Experten dieser Frage. Impulse und Einblicke rund um eine hochaktuelle pädagogische Debatte.
Wie sich der Causa „Macht“ annähern? Olivia de Fontana (Hochschullehrerin, systemische Beraterin und Theaterpädagogin aus Graz) konfrontiert ihr (Online-)Publikum mit entsprechenden Sichtweisen. Etwa mit jener des Soziologen Peter Imbusch. Dieser stellt das soziale Verhältnis in den Vordergrund seiner Definition. Die Beziehung zwischen den Menschen ginge stets mit Macht einher. „Macht und Herrschaft kann man nicht für sich allein haben, sondern sie sind immer nur in Verbindung mit anderen Menschen denkbar […].“
Auch eine der bekanntesten Machtzuschreibungen fließt in die Debatte ein – der deutsche Soziologe Max Weber gilt angesichts der Thematik als der Klassiker schlechthin: „Macht bedeutet jede Chance, innerhalb einer sozialen Beziehung den eigenen Willen auch gegen Widerstreben durchzusetzen, gleichviel, worauf diese Chance beruht.“ Der eigene Wille mündet in die Handlung des anderen – so definierte Weber Macht. Was hat das alles mit Schule zu tun? Maßgeblich. Denn überall, wo soziale Beziehungen existieren, entstehen Machtverhältnisse. In der Institution Schule – de Fontana bezeichnet sie als „Organisationskultur“ – spielen zudem Hierarchie, Expertentum und Gestaltungsmacht entscheidende Rollen. Indes folgte sie dem „Habitus“-Prinzip (Bourdieu), bedingt durch die hohe Führungsspanne (teilweise 1:1000). Für Direktoren, Lehrer, Pädagogen, also all jene, die die Macht innerhalb einer Bildungsstätte innehaben, gilt es sich daher folgende Frage zu stellen: „Wie wird die Welt durch unser Handeln ein Stück besser?“
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