Schatten3 - © Bild: Rainer Messerklinger / dall·e / Prompt: wide angle 90s kodak iso 400 photo of a summer hot city Landscape with tree casting a sharp shadow

Wie Abkühlung in der Stadt gelingt

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Bis 2050 könnte die Zahl der Hitzetoten in Österreich auf jährlich 1600 steigen. Bäume schaffen Abhilfe. Aber wie gelingt Abkühlung im urbanen Raum, wenn Sonnenenergie gleichzeitig immer wichtiger wird?

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Bis 2050 könnte die Zahl der Hitzetoten in Österreich auf jährlich 1600 steigen. Bäume schaffen Abhilfe. Aber wie gelingt Abkühlung im urbanen Raum, wenn Sonnenenergie gleichzeitig immer wichtiger wird?

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Die Lage ist ernst, und sie wird stetig brisanter. „50 Grad in Paris sind keine Science-Fiction-Fantasie“, sagte Alexandre Florentin, Stadtrat in der französischen Hauptstadt, bei der Vorlage eines Berichts zur Anpassung künftiger Hitzewellen Mitte Mai. Bis 2050 könne sich die Metropole weiter aufheizen, sodass Temperaturen jenseits des bisher Gewohnten nicht mehr ausgeschlossen werden könnten. Dabei ist Paris keine Ausnahme.

2022 war ein Jahr der Extreme. Österreichs Städte verzeichneten einen rasanten Anstieg an Hitzetagen – also jenen Tagen, an denen die 30-Grad-Marke geknackt wurde. In allen neun Landeshauptstädten gab es im Vergleich zum Mittelwert der Jahre von 1991 bis 2020 mindestens 30 Prozent mehr Hitzetage. In Wien betrug die Abweichung 60 Prozent, in Eisenstadt 77 Prozent und in Bregenz gar 102 Prozent. Eine Trendumkehr ist in den kommenden Jahren nicht in Sicht. Prognosen von Geosphere Austria für Wien zeigen, dass sich die Durchschnittstemperatur bis 2050 um circa 1,5 Grad erhöhen könnte. Was nicht nach viel klingt, kann dramatische Folgen haben. Wetterextreme, wie starke Gewitter oder Hochwasser, werden bereits bei scheinbar kleinen Temperaturverschiebung erwartet. Die Hitzetage könnten sich in diesem Zeitraum verdoppeln. Laut einem Coin-Bericht („Cost of Inaction“) könnte die Zahl der Hitzetoten in Österreich bis 2050 auf 6000 Personen jährlich steigen.

Kühle Plätze werden immer wichtiger

Doch wieso heizen sich Städte auf? Die großflächige Versiegelung von Boden und fehlende Grünflächen verhindern eine Kühlung der Stadtluft durch Verdunstung. Dicht aneinandergereihte Gebäude erwärmen Ballungszentren, die Luft kann dazwischen weniger schnell zirkulieren. Durch warme Motoren ausgestoßene Abgase tragen ihr Übriges dazu bei, dass die hohen Temperaturen noch mehr drücken. „Während sich die Lufttemperatur untertags kaum zu jener in ländlichen Regionen um die Stadt herum unterscheidet, ist die gefühlte Temperatur in einer Stadt oft höher“, sagt Simon Tschannett, Geschäftsführer von Weatherpark und Stadtklimatologe. Kühle Plätze, die Schutz vor der brütenden Hitze bieten, werden in Europas Städten wichtiger. „Schatten wird ein nie wegzudenkendes Element sein, um Menschen im Sommer Lebensqualität zu geben“, so Tschannett.

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