Wie wir chronische Schlafstörungen überwinden
Ein Drittel der Österreicher leidet unter chronischen Schlafstörungen. Das neue Buch der Medizinerin Birgit Högl räumt mit Mythen auf und zeigt, wie man ein gutes Verhältnis zum Schlaf entwickeln kann.
Ein Drittel der Österreicher leidet unter chronischen Schlafstörungen. Das neue Buch der Medizinerin Birgit Högl räumt mit Mythen auf und zeigt, wie man ein gutes Verhältnis zum Schlaf entwickeln kann.
Mozart ging um Mitternacht ins Bett und wachte um sechs Uhr morgens auf, um neue Musik zu komponieren. Leonardo da Vinci schlief alle vier Stunden 20 Minuten. Marie Curie legte Wert auf eine lange Schlafphase, und Stephen King muss, um überhaupt schlafen zu können, die offenen Seiten seiner Kopfkissenbezüge alle in dieselbe Richtung legen.
Egal, welche Schlafgewohnheiten man hat: Dass guter Schlaf gesund macht, ist längst bekannt. Wie eine Studie aus dem Herbst 2023 zeigt, senkt ein langer Schlaf sogar das Risiko für Schlaganfall und Herzinfarkt deutlich. Laut einer Studie des Schweizer Kantonsspitals Lausanne haben Personen mit optimalem Schlaf ein um 63 Prozent geringeres Risiko für solche Erkrankungen als Personen mit Schlafstörungen. Die Forschenden beobachteten für die Studie über 15.000 Personen aus Frankreich und der Schweiz bis zu zehn Jahre lang.
Für Menschen mit Schlafstörungen sind diese Daten noch beunruhigender, und die Negativspirale dreht sich weiter. Der Schlaf ist wie verhext. Konzentriert man sich beim Einschlafen darauf, endlich tief und fest zu schlafen, gelingt dies nur selten. Quer durch alle Altersgruppen leiden 25 bis 30 Prozent der Österreicherinnen und Österreicher unter Schlafstörungen, wobei Frauen häufiger betroffen sind.
Bei den unter 30-Jährigen ist etwa jede dritte Frau betroffen, im Alter über 60 sind es mehr als zwei Drittel. „Beunruhigend ist die Tatsache, dass als Grund für den schlechten Schlaf meist Stress am Arbeitsplatz genannt wird“, sagte der Salzburger Schlafforscher Manuel Schabus im Gespräch mit der APA im März 2023. Bei vielen schlägt sich auch die Kindererziehung auf den Schlafrhythmus nieder. Müde in den Tag zu starten kann auch im Alltag gefährlich sein: 20 Prozent der Männer haben durch schlechten Schlaf sogar schon einen Unfall oder Beinahe-Unfall erlebt. Bei den Frauen sind es rund zwölf Prozent.
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