wehopeyouwontneedtocomeback - © Foto: We Hope You Won’t Need to Come Back, Anastazja Naumenko, PL 2020

"Tricky Women": Animationsfilm öffnet Räume

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Das Animationsfilmfestival „Tricky Women / Tricky Realities“ feierte – pandemiebedingt online – seine 20. Ausgabe. Ein starkes Signal für Frauen als Filme- und Festivalmacherinnen.

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Das Animationsfilmfestival „Tricky Women / Tricky Realities“ feierte – pandemiebedingt online – seine 20. Ausgabe. Ein starkes Signal für Frauen als Filme- und Festivalmacherinnen.

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Zum 20. Geburtstag sollen aller guten Dinge zwei sein: Bereits zum zweiten Mal nämlich musste sich das jährlich stattfindende internationale Animationsfilmfestival „Tricky Women / Tricky Realities“ unter der Leitung von Waltraud Grausgruber „pandemiebedingt“ vollständig auf seine Onlinekapazitäten verlassen – und diese, ganz nach Trial­-and­-Error­-Manier, auch während der Festivaltage laufend ausbauen, adjustieren, verbessern. Grausgruber stemmte mit ihrem kleinen Team auch in dieser Ausgabe, die mit der Preisverleihung am 14. März zu Ende ging, gewaltigen Aufwand mit bemerkenswerten Resultaten.

„Eigentlich ein Wahnsinn, dass es uns noch gibt“, so Waltraud Grausgruber über das wichtige Festival, das sie vor 20 Jahren gemeinsam mit Birgitt Wagner gegründet hat, um das Animationsfilmschaffen von Frauen auch in Österreich ins Bewusstsein eines breiteren Publikums zu rücken. Gezeigt und prämiert werden ausschließlich Filme, die mindestens zu 50 Prozent von Frauen konzipiert und umgesetzt wurden.

Spiegel weiblicher Lebensrealitäten

Das Programm bietet jedes Jahr besondere Vielfalt und ist jeweils ein zeitgenössischer Spiegel weiblicher und damit gesamtgesellschaftlicher und globaler ökonomischer Lebensrealitäten. Das Festival selbst ist in solcher Reflexion naturgemäß inkludiert, und so war es auch für Grausgruber eine „interessante“ Herausforderung, dieses Jahr das gesamte Festival von Beginn an als Onlineausgabe zu konzipieren. Lange bestand zwar die Hoffnung, eine „physische Ausgabe“ mit „Reintesten“ realisieren zu können, so Grausgruber. Im Jänner habe sie aber dann entschieden, auf jeden Fall online zu gehen, denn für alles andere fehlten schlicht die finanziellen wie personellen Ressourcen.

Eines der größten Probleme, wenn man ein Filmfestival online abhält, ergibt sich aus der Rechtslage für die Verwertung der jeweiligen Filme, die teilweise schon an andere Länder verkauft sind, Verleihe haben etc. Dieser Art Filme müssen geogeblockt werden, können also nur in bestimmten Ländern über das Internet abgerufen werden. Bei rund 150 Kurz­ und Langfilmen im Programm fielen diese Einschränkungen nicht derart massiv ins Gewicht, dass man damit kein Festival operieren könnte, so Grausgruber, aber auch andere Formate, die eine Festivalmatrix ausmachen, seien noch nicht genügend erprobt bzw. fehlten dafür die finanziellen und technischen Ressourcen.

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