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BUCHER WURM

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• Die mehrbändige Bruckner-Biographie von Gölle- rich und Auer — die Grundlage aller späteren Bruckner- Bücher, bis herauf zu den vorläufig letzten von Nowak und Fischer — erschien schon seit 1922. In der Zwischenzeit ist das Standardwerk von Max Auer in ungezählten Neuauflagen herausgekommen, aber noch nie in einer preiswerten Taschenbuchausgabe. Nun liegt eine solche vor und bedarf wahrhaftig keiner Empfehlung. Mit Zeittafel, Bibliographie, Werkverzeichnis und Diskographie sowie Personenregister ausgestattet, ist sie die denkbar beste Einführung in Leben und Werk Bruckners. ANTON BRUCKNER. Mystiker und Musikant. Von Max Auer. Wilhelm Heyne Verlag, München 1982. 462 Seiten, TB., öS 74,50.

• Die Qualität eines Standard-Werkes kann man auch dem Richard-Wagner-Buch von Gregor-Dellin attestieren. Akribische Studien, psychologische Einfühlung und der europäische Kulturhorizont des Autors schaffen die Voraussetzung für eine ebenso sachliche wie faszinierende Darstellung des Gesamtkomplexes Wagner. Auch derjenige, dem der Wagner-Kult der letzten Jahre schon etwas auf die Nerven ging, wird bei der Lektüre dieses hochintelligenten Buches nicht nur die Balance wiederfinden, sondern auf unvergleichliche Weise belehrt werden. Endlich wurde einem guten Buch ein entsprechender Erfolg zuteil, so daß der musikfreundliche Verlag es wagen konnte, der Erstauflage eine zweite zu reduziertem Preis folgen zu lassen.

RICHARD WAGNER. Sein Leben, sein Werk, sein Jahrhundert. Von Martin Gregor-Dellin. Piper-Verlag, ‘München-Zürich 1982. 240 Seiten mit 300 Abb., Ln., öS 668,80.

• Zur Störung des „empfindlichen Gleichgewichtes“ trägt ohne Zweifel das großformatige Wagner-Buch von Marcel Prawy bei. Enthusiastisch kritiklos, vor allem in seinen literarischen Wertungen undiskutabel bis zum unfreiwillig Komischen, überillustriert und irgendwie ungegliedert, so daß es vor der Drucklegung einer „Redaktion“ durch Helga Zogl- mann bedurfte, beschenkt es auch den informierten Wagner-Leser mit einer Fülle, einer Überfülle von Details. Die bescheidene Gesinnung des Autors bezeugt der Untertitel …

„NUN SEI BEDANKT…“ Mein Kichard-Waęner-Buch. Von Marcel Prawy. Wilhelm-Goldmann-Verlag, München 1982. 333 Seiten mit vielen Abb.» geb., öS 230,-.

• Was war Cosima Wagner nicht alles: uneheliche Tochter Franz Liszts und der Gräfin D’Agoult,. mit 20 Jahren mit Hans von Bülow verheiratet, trotz der beiden Töchter zugunsten Wagners von Bülow geschieden, getreue Weggefährtin, Muse und Helferin, gelegentlich auch Komplizin des zwölf Jahre älteren Herrn und Meisters, dem sie bedingungslos ergeben war … In ihren umfangreichen Tagebüchern hat sie sich ein wohlausgeklügeltes Denkmal gesetzt. Nun kommt der Musikologe George R. Marek, gebürtiger Österreicher, im englischen Kulturraum zuhause, und demontiert mit vorsichtiger Hand dieses Denkmal.

COSIMA WAGNER. Ein Leben für ein Genie. Von George R. Marek. Hestia Verlag, München 1982. 384 Seiten, Ln., öS 325.-.

Verfasser dieser Kurzbesprechungen: HELMUT A. FIECHTNER.

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