6617397-1955_40_08.jpg
Digital In Arbeit

In kurzer Form

Werbung
Werbung
Werbung

Hitlers ptolemäische Weltanschauung. Von Erwin M ö t z k. Europäischer Verlag, Wien 1954. 32 S.

Was wäre der Welt erspart geblieben, hätte sie „Mein Kampf“, die „Bibel“ des Nationalsozialismus, genau gelesen. Tatsächlich, alles, was später über die Welt hereinbrach, _ hatte Hitler schriftlich in jenem gräßlichen, während der Haft entstandenen Machwerk, das bis 1942 eine Auflage von fast acht Millionen Exemplaren erlebte, vorweggenommen. Mötzk zeigt uns an Hand von Zitaten den Verächter der Wissenschaft, den Rassentheoretiker, den Phantasten und den Judenhasser. Aeußerst aufschlußreich! Wäre doch dieses schmale Bändchen 1932 erschienen!

Tod in Hollywood. Von Evelyn W a u g h. Fischer-Bücherei, Frankfurt. 161 Seiten. Preis 1.90 DM.

Hinter die Kulissen der Traumfabrik und sein permanentes Keep-smiling blickt hier ein kritischer Mann. Er beschreibt die schauderhaft grotesken Bestattungsbräuche, die hektische Betriebsamkeit einer sich aller technischen Errungenschaften bedienenden Zivilisation, hinter der aber deutlich die ganze

Flachheit der Lebensformen hervorgrinst.

Kohlkopfe und Könige. Von O. Henry. Ullstein-Verlag, Wien. 190 Seiten. Preis 1.90 DM.

Dieser lustige Roman spielt in einer Operettenrepublik Mittelamerikas. Während einer Revolution flieht der Präsident unter Mitnahme der Staatskasse und einer schönen Sängerin. Damit beginnen die unerwartetsten Verwicklungen.

Einer weiß mehr. Von Raymond Chandler. Ullstein-Verlag, Wien. 190 Seiten. Preis 1.90 DM.

Das ausgedörrte Land um El Paso, zwischen dem Rio Grande und dem Flusse Pecos, ist der Schauplatz. Die Figuren: Männer, drahtig, ledern, zäh, mit eckigem Kinn und harten Augen. Alle übertrifft einer, der mehr weiß, ein wahrer „Superman“ ..

Der Schwanz des Teufels. Roman von Cor Ria L e e m e n n. Verlag Bonner Buchgemeinde, Bonn. 215 Seiten. Preis 10.80 DM.

Der Versuch, in einem „Roman“ auf psychoanalytischem Wege eine Seelenkunde des Kindes zu schaffen, gelingt dem flämischen Verfasser (oder ist es eine Verfasserin?) nicht überzeugend, obwohl er wirklich ein Kinderfreund ist und obwohl er Humor hat. Genau nach dem Vorbild von Guareschi gibt es da immer wieder Gespräche mit — diesmal heißt es — „Gottvater“. Aber wenn zwei dasselbe tun . .. Merkwürdig und bezeichnend ist es, daß der katholische Priester ständig „Herr Pastor“ genannt wird.

Die Jungfrau in Blau. Roman von Alice L y 11-k e n s. Fretz & Wasmuth Verlag AG., Zürich-Stuttgart. 267 Seiten.

Zwei Halbschwestern und der verwitwete Vater der einen, sein Kind aus zweiter Ehe ist jünger als ihr uneheliches Kind, also eine Ansammlung verwickelter, heikler Probleme. Aber die Verfasserin macht sich darüber nicht zuviel Gedanken — der Leser auch nicht —, sie trägt die Dinge mit Grazie und erzählerischer Begabung vor.

Univ.-Prof. DDr. Friedrich W e s s e I y

Das Allgemeine Bürgerliche Gesetzbuch. Bearbeitet von Dr. Hans Kapfer. 25. Auflage. Manz-sche Verlags- und Universitätsbuchhandlung, Wien. XXXII/1430 Seiten. Preis 220 S.

Seit dem Erscheinen der 24. Auflage sind vier Jahre verstrichen und die in diesem Werke gesammelte Gesetzesmaterie hat bereits mehrfacher Ergänzungen bedurft. Sie wurden in der gewohnten sorgfältigen Systematik dem vorliegenden Bande eingegliedert. Ebenso bringt derselbe eine Anzahl von Wiederverlautbarungen, wie z. B. jene des Todeserklärungsgesetzes und des Jugendwohlfahrtsgesetzes. In der gleichen Weise wurden das Kautionsschutzgesetz und das sogenannte „Antiterrorgesetz“ durch Einbeziehung in den die „Nebengesetze“ enthaltenden zweiten Teil dem Interessenten leichter zugänglich gemacht. Eine besondere Empfehlung des wohlbekannten Werkes erübrigt sich von selbst.

Carl Peez

Franz von Sales: Kostbare Lebensweisheit. Gedanken und Anregungen für besinnliche Menschen. Credo-Verlag. Wiesbaden. 61 Seiten.

„Sei fröhlich-fromm!“ Dieser letzte Satz des Aus-wahlbändchens ist das Leitthema der Frömmigkeitslehre des heiligen Franz von Sales. „Lebe heiligfröhlich!“ „Lebe fröhlich in Gott!“ Ein wahrhaft moderner Seelenführer spricht hier über den Abstand dreier Jahrhunderte zum heutigen Menschen vom Fehler der Geistesenge und der Schablone, von der falschen Demut und von der falschen Traurigkeit. Das Ideal des Franz von Sales ist die wahre „Freiheit des Geistes“. „Wer die Freiheit des Geistes hat, verliert selten die Fröhlichkeit.“ „Mehr Liebe zum Guten als Furcht vor der Sünde.“ Klare Besonnenheit, ruhiges Urteil und vor allem Gelassenheit zeichnen die hier gelehrte Frömmigkeit aus. Dennoch aber lehrt gerade der heilige Franz von Sales „mit Liebe zu leiden“. Die kleine hier vorgelegte Auswahl ist ein guter Führer zu diesem wahrhaft bedeutenden und modernen christlichen Seelenführer. Die Auswahl besorgten Dr. theol. Erbes und Rudolf von der V/ehd.

Univ.-Prof. Dr. Robert M ü h 1 h e r

Ein Thema. Viele Standpunkte. Im FURCHE-Navigator weiterlesen.

FURCHE-Navigator Vorschau
Werbung
Werbung
Werbung