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Wertvolle Erziehungshilfe

„Dieses Buch ist weder ein ,Ehe- buch’, noch eine ,Sexuallehre’ und erst recht keine .Aufklärungsschrift“. Es will vielmehr den Ablauf der leib-seelischen Geschlechtsentwicklung, von der Geburt bis zur Ehe und die daraus sich ergebenden Aufgaben der leibseelischen Geschlechtserziehung im Rahmen einer ganzmenschlichen Erziehung darstellen.“ So legt Ernst Eli, Schulpsychologe und Autor zahlreicher empfehlenswerter Schriften zur Sexualerziehung, im Vorwort seiner „Grundlagen der Erziehung zu Partnerschaft und Ehe“ dar. Sein gerade im „Jahr der Familie“ wieder höchst aktuelles Buch hat den unschätzbaren Vorteil, nicht auf wahllos übernommenen antiquitierten Vorstellungen und schon gar nicht auf pseudowissenschaftlichen „modernen“ Theorien, sondern auf einem lebendigen Glauben und jahrzentelanger erzieherischer Erfahrung aufzubauen. Ein fundamentaler Ratgeber für Eltern und Erzieher, die „wertfreie Geschlechtserziehung“ für „wertlos“ halten. (Lahn-Verlag, Limburg, 296 Seiten, öS 144,30).

Artmann - kritisch

H. C. Artmann, ehemaliges Enfant terrible der österreichischen Literaturszene, ist mittlerweile schon fast ein Klassiker geworden. Nichts bestätigt das so klar wie Peter Pabischs literaturwissenschaftliche Studie „Ein Versuch über die literarische Alogik“. Ein Versuch, dem Phänomen Artmann auf die Spur zu kommen, den scheinbaren Irrationalismus des Autors ein wenig auf die Beine zu stellen. Ein ernsthafter, durchaus ernstzunehmender Versuch, der auch die bisweilen maßlose Überschätzung des Art- mannschen Werkes relativiert. Das tut ihm bestimmt nicht schlecht. (Verlag A. Schendl, 1978 Wien, 141 Seiten, öS 260,-)

Schweizer Lateinamerikageschichten

„Die Botschaft des Quipo“, sechs „Lateinamerikanische Erzählungen“ von dem Schweizer Handelsexperten Armin Bollinger, waren - 1965 - keine Offenbarung. Inzwischen liegen sie immerhin in dritter Auflage vor, und „Drei Körner von gelbem Mais“ enthalten sogar fünf „Neue Erzählungen aus Lateinamerika“. Daß diesė exotische Zone nun zu einem Hit der Weltliteratur geworden ist, macht die zwei Bändchen interessanter als sie an sich wären. Neben der vielbändig vorhandenen Schilderung des Lebens und Geisteslebens dortzulande als Selbstzeugnis, tritt Bollinger als Beobachter von weither auf, der noch dazu aus Geschäftsgründen reist und nicht als Reporter. Seine Histörchen aus Bolivien, Paraguay, Bogotä oder Ecuador sind keine „große Literatur“, passen aber als bescheidene Ergänzung zum Lateinamerika-Boom, sind gut lesbar und geben weitere Aufschlüsse über Land und Leute aus der Perspektive eines Außenstehenden, der erzählend indirekt zugibt, daß er nicht alles versteht, somit auch einiges, möglicherweise, mißverstanden hat. (Verlag Styria, Wien 1977,118 und 106 Seiten, je öS 98,-)

Verlag schießt Tor

Kaum ist die Weltmeisterschaft abgepfiffen, beginnen auch schon die Druckmaschinen zu arbeiten - wann der Teamchef jener deutschen Journalisten, die schon 1974 einen Mannschaftssieg im Schnellschreiben errangen, Harry Valerien, das Buch „Fußball 78 - Weltmeisterschaft Argentinien“ eigentlich zusammengestellt hat, ist auf den ersten Blick kaum zu begreifen. Auf den zweiten Blick wird es verständlicher: Ein großer Teil der Informationen war teils vor, teils während der WM schon verfügbar, aber trotzdem ist die schnelle Fertigstellung ein von einem Verlag im Kampf um den Markt erzieltes Tor. Viele bunte Photos, viele packende Reportagen, und - auch Österreich kommt bestens weg. (Südwest Verlag, Stuttgart 1978, 220 Seiten, 320 Photos und Abbildungen, davon 207 in Farbe, öS 228,-)

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