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Die langen Wege. Ein Stück Rechenschaft. Von Carl Zuckmayer. S.-Fischer-Verlag, Frankfurt. 79 Seiten.

Ein kleiner Essay des Dichters über sich selbst, über die Art seines Arbeitens, die Lust, die ihm das Wandern bereitet, die Natur, über Begegnung mit Mensch und Tier. Wie es Zuckmayers Art ist, so schreibt er auch hier manchmal recht derb und wie es die Art so vieler Selbstbiographien heute ist, die Indiskretionen der Verfasser über sich enthalten, so finden wir diese Manie auch hier nicht immer vermieden.

Rainer Maria Rilke. Von Rudolf Alexander Schröder. Verlag der Arche, Zürich. 59 Seiten.

Der bekannte Dichter, Essayst und Uebersetzer eines Racines, Moliere, Shakespeare und Eliot, Leiter der Zeitschrift „Insel“, legt in dem schmalen Band eine Gedenkrede über den berühmten Dichter sowie persönliche Erinnerungen über diesen vor. Der Stil der kurzen Abhandlungen verrät den großen Meister. Inhaltlich bieten sie kaum etwas Neues, so daß der Leser auch bei diesem Bändchen das Gefühl hat, daß der Rilke-Literatur derzeit zuviel des Guten getan wird. W. L.

Der Weg der Nina Cornelius. Roman. Von Irma Buttlar Moscon. Verlag Rabenstein, Salzburg, 1952. 240 Seiten.

Einer der immer wieder von Frauen verlangten leichten Unterhaltungsromane, deren Aufgabe erfüllt ist, wenn sie von den fliegenden Heften ablenken, Unwahrscheinliches wahrscheinlich machen, chne psychologisch tief schürfen zu müssen.

H. S.

Wir Lebendigen. Gedichte. Von Josef Marschall. Donau-Verlag, Wien, 1952. 85 Seiten.

Neben dem Epiker, der zuerst als Fünfundzwanzigjähriger 1930 mit dem Hugo-Wolf-Roman „Der Dämon“ hervortrat, hat der Wiener auch eine eigene lyrische Sprache, eine österreichische Melodie, heimlich, farbig, immer bewegt, sozial verantwortungsbewußt in der Führung vieler Gedanken. In diesem Versbuch schlägt, um mit Marschall zu sprechen, „das Herz in Haydns arkadischen Takten“. H. S.

Der Pavillon der Mamsell Ninon. Von Franz N a b 1. 80 Seiten. Leykam-Verlag, Graz.

Ein Konflikt von gestern, die Begegnung von feudaler und kleinbürgerlicher Welt, wird hier raffiniert eingefädelt — und dann mit einer müden, resignierten Geste fallen gelassen. Was will der sehr ernst zu nehmende Dichter mit dieser nicht ernst zu nehmenden „Lösung“ ? R. H.

Der Donaufischer. Roman. Von Ferdinand Kögl. Oesterreichische Buchgemeinschaft, Wien. 195 Seiten.

Mit herzerfrischendem Humor schildert Ferdinand Kögl in diesem Heimat- und Landschaftsroman die Erlebnisse eines armen Fischers, der einen in der Donau versenkten Schatz heben will. Diese Jagd nach dem Glück, das immer wieder den Suchenden narrt, bis ihm endlich Erfüllung, allerdings in ganz anderer Weise, zuteil wird, gibt dem Geschehen tiefere Bedeutung, denn es zeigt, wie ein Mensch auf Irrwege geraten, aber sich niemals ganz verlieren kann, sofern er sich von lauterer Gesinnung leiten läßt. Bemerkenswert ist die künstlerische Ausstattung des Buches durch die Graphikerin Isolde Jurina. A. B. M.

Festschrift zum 400jährigen Jubiläum des humanistischen Gymnasiums in Linz, Herausgegeben vom BG Linz, 1952. 269 Seiten.

Nach einleitenden Worten des Direktors H. Ra-ringer und einer Festkantate „Jahre der Jugend“ von A. Fischer-Colbrie folgen die wissenschaftlichen Beiträge (Seite 13 bis 204), die alle ein hohes Niveau aufweisen, von Professoren der Anstalt und ehemaligen Schülern verfaßt. Die ersten drei Aufsätze sind der Geschichte des Linzer Gymnasiums gewidmet. Zusammen mit den entsprechenden Beiträgen in den Festschriften von Kremsmünster (400 Jahre), Feldkirch (350 Jahre) und des Wiener Piaristengymnasiums (250 Jahre) bilden sie wertvolle Ergänzungen zur Geschichte des österreichischen Gymnasiums. Der 2. Teil vereint neun Beiträge verschiedenen Inhaltes. Den Abschluß macht ein Verzeichnis der Direktoren, Professoren und Maturanten seit 1873. Eine Festschrift, zu der man dem Gymnasium nur gratulieren kann. W. K.

Am Rande der Dinge. (Ueber das Verhältnis von Wissen und Glauben.) Von Friedrich Dessauer. Verlag Josef Knecht, Frankfurt am Main, 1951.

Dem Menschen unserer Zeit, dem Naturwissenschaft und Technik nicht nur beherrschende Lebensmächte, sondern auch entscheidende weltanschauliche Faktoren geworden sind, die ihm manchmal den Zugang zum Glauben erschweren, will Dessauer zeigen, daß alles Forschen von Glaubensakten getragen ist und daß alles Erkennen erst in einem Letzten, absoluten Halt und Sinnerfüllung findet. Den jungen Naturforschern und Technikern, den Denkenden aller Berufe gibt Dessauers schmales, gehaltvolles Buch entscheidende Klarstellung über Sinn und Ziel naturwissenschaftlicher Forschung und seine Beziehung zum Glauben.

U.Sch.

(Kurzbesprechungen von: Willy Lorenz, Hanns Salaschek, Roman Herle, Alfred Buttlar Moscon, Wilhelm Krause, Ulrich Schöndorfer.)

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