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Eine Woche Österreich

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DIE PLO (Palästinensische Befreiungsorganisation) wird von Österreich als offizielle Vertretung des palästinensischen Volkes anerkannt, teilte Außenminister Willibald Pahr via „Arbeiter-Zeitung" am 13. März der Öffentlichkeit mit. Nicht nur die Art der Bekanntgabe eines außenpolitisch so bedeutsamen Schrittes ist einziga/tig, eigenartig ist auch die Entscheidung selbst: bisher wurden von Österreich nur Staaten, nicht aber Regierungen und Bewegungen anerkannt. Uber die Beweggründe, warum Österreich als erster und einziger Staat der westlichen Welt der PLO diesen Status einräumt, rätselt man im In- und Ausland. Die Frage, ob hier im Interesse Österreichs oder nicht vielmehr im Interesse der Nahost-Bemühungen von Bruno Kreisky im Rahmen der Sozialistischen Internationale entschieden wurde, drängt sich auf. Österreich als Instrument der Sozialistischen Internationale einzusetzen, steht freilich keinem zu - auch Bundeskanzler Bruno Kreisky nicht.

JEDE ABTREIBUNG ist zweifelsfrei und eindeutig Tötung des menschlichen Lebens, stellte Hans Sewering, Präsident der Bayrischen Landesärztekammer, in der Vorwoche beim 25. Internationalen Ärztefortbildungskongreß in Badgastein fest. Ins selbe Horn stieß auch der Präsident der österreichischen Ärztekammer, Richard Piaty: „Im Namen der österreichischen Ärzteschaft kann ich versichern, daß es kein Abweichen von jenem Grundsatz geben kann, der den Arzt in erster Linie zum Bewahrer des Lebens macht - und zwar Bewahrer des Lebens im Mut-terleib genauso wie des Lebens im Krankenbett." Ob das wohl auch jene, die mit der Fristenlösung ihr Geschäft machen, zu Ohren bekom-. men? Piaty sollte ihnen das einmal als Ärztekammerpräsident schreiben...

PETER RABL, stellvertretender Chefredakteur und innenpolitischer Ressortleiter des „Kurier", hat gekündigt Obwohl ein Wechsel zum ORF kürzlich noch ausdrücklich von Generalintendant Gerd Bacher dementiert worden war, scheint sich eine Übersiedlung Rabis dorthin abzuzeichnen. Seriöse Nachfolgerchancen im „Kurier" werden in der Branche, sofern jemand von außer Haus geholt werden soll, Erwin Zankl („Kleine Zeitung", Graz) oder Gerold Christian (Leiter der Wiener Redaktion der „Salzburger Nachrichten") eingeräumt. Bei einer Nachbesetzung aus der bestehenden Redaktion könnte Fritz Pesata zum Zug kommen.

EINE STEUERREFORM per 1. Jänner 1982 hat ÖGB-Präsident Anton Benya verlangt. Sein sozialistischer ÖGB-Vizepräsident Alfred Daliinger und der Christgewerkschafter Hans Gassneri drängen hingegen auf eine „kleine" Reform bereits 1981. Finanzminister Hannes Androsch freilich will augenblicklich von überhaupt keinem Termin etwas wissen: Vorrang habe die Verbesserung des Budgets. Hieß es nicht vor Jahresfrist, daß es ohnehin saniert sei? Ach so -da standen Wahlen bevor.

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