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Ratzinger für Rahner

Kardinal Joseph Ratzinger, Präfekt der Glaubenskongregation, hat die Kirchlichkeit des vor 20 Jahren verstorbenen Konzilstheologen Karl Rahner gewürdigt. In einem Interview für stephanscom.at, die Website der Erzdiözese Wien, meinte Ratzinger: "Man muss Rahner in der Ganzheit seines Wollens und Denkens begreifen und schlichtweg erkennen, dass es sein Wille war, nicht gegen den Glauben der Kirche zu verstoßen". Auch wenn er selbst "kein direkter Rahnerianer'" sei habe er doch von Rahner "den Willen gelernt, Theologie in der Verankerung des Glaubens zu leben und gerade so aus der Dynamik des Glaubens weiter zu öffnen". Den Vorwurf der Häresie, der von manchen gegen Rahner erhoben wird, wies Ratzinger entschieden zurück: "Natürlich kann man über vieles diskutieren. Aber sein Wille, im Dogma der Kirche zu bleiben - also den Glauben der Kirche auszulegen und nicht umzulegen oder umzubiegen -, ist unbestritten". KAP

Sydney, interreligiös

Katholiken und Muslime haben in Sydneys Kathedrale gemeinsam für den Frieden gebetet: Sydneys Kardinal George Pell und der New Yorker Imam Feisal Abdul Rauf leiteten eine "interreligiöse Andacht". Der Kardinal erklärte, auch Papst Johannes Paul II. habe dazu aufgerufen, den Dialog mit moderaten Muslimen zu suchen. Zudem verpflichte der "katholische und christliche Glaube zum Einsatz für den Frieden". Der Imam unterstrich die Gemeinsamkeiten des christlichen, jüdischen und islamischen Glaubens. Die Verunglimpfung der jeweils anderen Religion sei "falsch" und "grundlegend schlecht". Vielmehr könne im Dialog eine gemeinsame theologische, moralische und politische Basis für das Zusammenleben gefunden werden. An der Andacht nahmen neben Christen und Muslimen Vertreter von Juden und Buddhisten sowie Spitzenpolitiker teil. KAP

Lob für Gibson-Film

Für Mel Gibsons Passions-Film, dessen Premiere in der Slowakei am Gründonnerstag stattfindet, wurden bereits - rekordverdächtige - 20.000 Karten verkauft. Nach einer Voraufführung in Preßburg erklärte der christdemokratische Politiker Ján ÇCarnogursky´ "Ich habe eine Handlung gesehen und Worte gehört, die ich seit fast 60 Jahren aus der Heiligen Schrift kenne. Der Film ist eine wortwörtliche Zitation von Sätzen aus den Evangelien. Visuell ist er hart umgesetzt. Ja, es fließt Blut, aber vor 2.000 Jahren, als Christus gegeißelt und ans Kreuz genagelt wurde, ist auch Blut geflossen. Unter diesem Gesichtspunkt ist der Film wahrheitsgetreu. Auch habe ich beim Ansehen des Martyriums Christi' (so der slowakische Titel des Films) keinen Antisemitismus verspürt. Es ist die bisher beste Verfilmung des Neuen Testaments." ÇCarnogursky´ erblickt das Problem der Kritiker des Films darin, dass sie Gibsons Werk aus der Position von Menschen beurteilen, die unter "sanfteren" gesellschaftlichen Bedingungen leben: "Blut, Geißelung, Martyrium - vergessen wir nicht, dass das Leben vor 2.000, 1.000 und 500 Jahren härter war. Aus diesem Blickwinkel führt uns der Film nur in die Realität zurück." KAP

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