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Religiöse Literatur
Ich komme von Jerusalem! Von Franz Jantsch. Verlag Styria. 220 Seiten. Preis 52.40 S.
Auch in diesem neuen Reisebuch über Palästina zeigt sich das Erzählertalent von Jantsch. Ich muß gestehen, daß ich das Buch in einem Atemzug gelesen habe, da es mich doppelt interessierte zu erfahren, was ein anderer Palästinapilger erlebte, nachdem ich selber unter recht abenteuerlichen Verhältnissen und in längerer Zeit das ganze. Heilige Land durchstreifen konnte. Ich muß das Zeugnis ausstellen, daß die Schilderungen nüchtern und wahrheitsgetreu abgefaßt sind, ohne allzu sentimentalen, irrealen Pilgeridealismus. Wer das Heilige Land kennenlernen will, wie es heute leibt und lebt, mit all seinen offenen Wunden, den verfallenden Heiligtümern, der nationalen Zerrissenheit, den religiösen Gegensätzen, dem jüdischen Zukunftstraum und dem arabischen Behauptungswillen, der greife zu diesem Buch und er wird es mit Erschütterung beiseite legen und bekennen: „O weh der Christenheit, die es verlernt hat, Palästina als ihr Heiliges Land zu schätzen, zu schirmen und zu umsorgen!“
Gottes Volk und Gottes Sohn. Von losef Maria N i el e n. Verlag Josef Knecht, Frankfurt. 104 Seiten.
Das Alte Testament ist vielen ein Buch mit sieben Siegeln. Daher ist es doppelt zu begrüßen, daß Nielen das Alte Testament in neutestamentlicher Schau zu verstehen versucht. Das Buch führt den Untertitel „Zum christlichen Verständnis des Alten Testaments“. Zu diesem Zwecke behandelt Nielen in einem ersten Teil über die Größe und Würde des Alten Testaments und über die drei Grundwahrheiten des Alten Testaments im besonderen (Name und W'ort Gottes, Gesetz Gottes und Reich Gottes), im zweiten Teil sucht er eine Begegnung mit dem Neuen Testament (Jesu Verkündigung vom Reich,' Jesus Zeichen und Mittler des Bundes, das alttestament-liche Paschaopfer und das neutestamentliche Bundesmahl usw.). Für den besinnlichen, bibelaufgeschlossenen Leser bietet das Büchlein viele Anregungen. Er findet auch über das Aergernis des Alten Bundes zur Herrlichkeit der allumfassenden Gottesoffenbarung durch. Univ.-Doz. DDr. Claus S c h e d 1 *
Personale Seelsorge. Tiefenpsychologie und Seelsorge. Von Josef Goldbrunne r. Verlag Herder, Freiburg. 13 5 Seiten.
Die Arbeit ist, wie der Verfasser sagt, entstanden aus langjähriger Begegnung von Seelsorge und Tiefenpsychologie: Dem nivellierenden Einfluß der Masse soll als Gegenpol die menschliche Person entgegengesetzt werden. In den psychologischen Ausführungen bedient der Verfasser sich der Terminologie und der Darstellungsweise von C. G. Jung. Dies zeigt sich besonders in der Unterscheidung von „persona“ .(Maske) und Person. Die philosophische Grundlage des Werkes ist die des Existentialismus. Zweifellos kann das Buch manches zur Vertiefung tiefenpsychologischer Erkenntnisse beitragen und zeigt deren Bedeutung für die Seelsorge auf. Das ist sein unbestreitbares Verdienst. Es zeigt aber auch, wie fragwürdig die Grundlage des Existentialismus ist, wie wenig tragfähig sie ist, um auf ihr eine für die Seelsorge praktisch fruchtbare Tiefenpsychologie aufzubauen. Ob und inwieweit es möglich ist, eine Synthese zwischen Existentialphilosophie und PastoraJ-theologie sowie praktischer Seelsorge herzustellen, werden hiezu Berufenere zu entscheiden haben. Für die Tiefenpsychologie wird es sich sicher mit der Zeit zeigen, daß auf die Dauer wirklich heuristischen Wert nur die Grundlage der philosophia perennis haben kann.
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