Dieser FURCHE-Text wurde automatisiert gescannt und aufbereitet. Der Inhalt ist von uns digital noch nicht redigiert. Verzeihen Sie etwaige Fehler - wir arbeiten daran.
Wirtschaft und Arbeit
Wirtschafts- und Arbeitsbericht 1953. Herausgegeben von der Kammer. der, gewerblichen Wirtschaft, für Oberösterreich. Selbstverlag, Linz. 274. Seiten..
Auch das letzte Jahrbuch der oberösterreichischen. Kammer der gewerblichen Wirtschaft bietet wieder eine Fülle von Materialien zur geschichtlichen Entwicklung des Bundeslandes.
Geordnet nach eigentlichen Tätigkeitsberichten der Kammer und den Berichten der sechs Sektionen, wird ein Einblick in die Fülle der Arbeit geboten, welche zum Aufgabenkreis der Institution gehört. Ganz ausgezeichnet ist die wirtschaftspolitische Einführung, die von jedem Kantönligeist frei ist und die Öberösterreichischen Belange durchweg unter Bedachtnahme auf die gesamtösterreichische Wirkung klassifiziert. Hervor-, ragend ist das , gebotene Zahlenmaterial, insbesondere wegen seiner, die Verwertung erleichternden Aufgliederung. Wie das bei Werken der vorliegenden Art nun einmal so ist, kann auf Einzelheiten kaum eingegangen, aber jedem, der mit: wirtschaftspolitisch belangreichem Ziffernmaterialzu tun. hat, nur geraten werden, . sich des vorliegenden Buches zu bedienen.
i
Arbeit und Kapital. Von Dr. Karl Renne r. (Mit einem Geleitwort von Dr. Adolf Schärf.) Verlag der Wiener Volksbuchhandlung, Wien. 80 Seiten. Preis 12 S.
In Distanzierung von der orthodoxen Marxinterpretation ist Karl Renner bemüht (wie Zeit seines Lebens), das, was ihm am Marxismus zeitlos gültig erscheint, herauszulösen und den Fakten gegenüberzustellen.
Dem Wunsch des Verfassers entsprechend ist das Heft der Schulung gewidmet, daher völlig frei voh wissenschaftlichen Formulierungen und in einer bewußt einfachen Sprache geschrieben. Gerade in der Simplifikation zeigt sich die Größe Renners, der nicht nur Staatsmann und Parteipolitiker, sondern insbesondere Volksbildner, wenn auch im Sinne eines in einem bestimmten Sinn doch orthodoxen Marxismus sein wollte. Im Mittelpunkt der Darstellung steht däs Verhältnis von Kapital und Arbeit, also jene elementare Spannung, aus. der heraus Konflikte weltweiten Ausmaßes entstanden sind. Nach einer eingehenden Analyse, des Mehrwertes zeigt Renner in einer an drastischen Formulierungen nicht sparsamen, aber sozialpädagogisch ausgezeichneten Weise die Wandlung des Kapitalismus in den letzten Jahrzehnten, die Aenderung der Spannungsintensitäten zwischen den beiden repräsentativen Klassen. Gleichzeitig ist das Buch eine Einführung in die Elemente der Wirtschaft in der Schauweise des Marxismus und insoweit eine Fundgrube der Schulung der Vertrauensmänner der sozialistischen Partei, der von der anderen Seite kaum etwas Gleichwertiges entgegengestellt werden kann.
Jahrbuch der Arbeiterkammer in Wien — 1953. Verlag der Arbeiterkammer in Wien. 808 Seiten.
Wer, wie der Referent, schon durch Jahre Gelegenheit hat, das jeweilige Jahrbuch der Wiener Arbeiterkammer einer kritischen Prüfung zu unterziehen, ist stets von neuem über den Umfang des gebotenen Materials wie über seine bis in letzte Einzelheiten gehende Aufgliederung erstaunt. Es gibt kaum eine statistische Publikation in Oesterreich, die sozialökonomische Probleme in gleicher Gründlichkeit im Rahmen einer Materialvorlage und durch Materialgliederung darstellt wie die Einrichtung des „Jahrbuches" der Wiener Arbeiterkammer. Ob es nun die Beschäftigtenstatistik ist, der über 130 Seiten gewidmet werden; oder der Außenhandel, ob die in ihrer Art hervorragende Statistik der Lebenshaltungskosten oder der Kurzbericht über die internationale Sozialpolitik, stets erweisen sich die ungenannten Autoren des Jahrbuches als sachverständige Kenner der Materie. Das Politische ist nur am Rande existent, in der Art der Zahlengliederung etwa, vermag aber den Ton ruhiger Sachlichkeit, der das Jahrbuch stets ausgezeichnet hat, nicht zu stören, und wenn dem so scheint, dann halte man den Herausgebern zugute, daß sie schließlich die Interessen der Arbeit- , nehmet und nicht die aller Staatsbürger zu vertreten haben.
Ein Thema. Viele Standpunkte. Im FURCHE-Navigator weiterlesen.
In Kürze startet hier der FURCHE-Navigator.
Steigen Sie ein in die Diskurse der Vergangenheit und entdecken Sie das Wesentliche für die Gegenwart. Zu jedem Artikel finden Sie weitere Beiträge, die den Blickwinkel inhaltlich erweitern und historisch vertiefen. Dafür digitalisieren wir die FURCHE zurück bis zum Gründungsjahr 1945 - wir beginnen mit dem gesamten Content der letzten 20 Jahre Entdecken Sie hier in Kürze Texte von FURCHE-Autorinnen und -Autoren wie Friedrich Heer, Thomas Bernhard, Hilde Spiel, Kardinal König, Hubert Feichtlbauer, Elfriede Jelinek oder Josef Hader!