Bachmannpreis - © Foto: ORF/ Puch Johannes

Bachmannpreis: Literaturbetrieb auf Klassenfahrt

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Zum 47. Mal fanden in Klagenfurt die Tage der deutschsprachigen Literatur statt, an deren Ende der Bachmannpreis verliehen wird: ein Spiegel nicht nur literarischer, sondern auch gesellschaftlicher Entwicklungen.

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Zum 47. Mal fanden in Klagenfurt die Tage der deutschsprachigen Literatur statt, an deren Ende der Bachmannpreis verliehen wird: ein Spiegel nicht nur literarischer, sondern auch gesellschaftlicher Entwicklungen.

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In einer Stadt, in der so mancher Magistratsbeamte offenbar fürstlich entlohnt wird, lässt man sich auch für die Kultur nicht lumpen: Mit 25.000 Euro ist der Bachmannpreis hoch dotiert, doch eigentlich geht es ohnehin um etwas anderes – um das symbolische Kapital nämlich. Da passt es, dass in Klagenfurt auch endlich ein Platz nach seiner berühmtesten Autorin benannt wird.

Von 29. Juni bis 1. Juli wurde in Klagenfurt zum 47. Mal „wettge­lesen“, wobei „wettlesen“ die Sache weniger trifft, als um die Wette zu werten: Die Jurorinnen und Juroren wirkten nämlich insgesamt sehr viel kompetitiver als die von ihnen eingeladenen Autor*innen, bei denen sich auch 2023 ­irgendwann ein Gemeinschafts­gefühl zu entwickeln schien, eine Solidarität unter Schreibenden, die sich hier unter so spezifischen Bedingungen der Öffentlichkeit aussetzen. Eine Art Schicksalsgemeinschaft also, allerdings nicht so dramatisch wie für die Gefährten in „Herr der Ringe“, von außen betrachtet kommt eher Klassenfahrtsfeeling auf. Das mag kindisch klingen, ist aber durchwegs positiv gemeint.

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