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„Hitler in uns selbst“

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Um es vorwegzunehmen: Picards neues Buch ist eine Gewissenserforschung, die uns alle angeht. Es ist dem heutigen Menschen, jedem von uns, zum Zwecke der Bekehrung in die Hände gelegt. Picards geistige Vorfahren sind die mittelalterlichen Meister des spirituellen Lebens. Freilich, welch ein Unterschied des Bußrufes und der geistlichen Technik zur Vorbereitung der Reue! Auch die Wüstenväter und die großen Mystiker des Abendlands wußten schon von dem .vom Chaos ständig bedrohten seelischen Zustand des Menschen ihrer Zeit. Für den von den Dämonen Geplagten hatten sie die Heilmittel in der Hand, aber es stand eben auch der Gläubige vor ihnen, der diese Heilmittel annahm und Exorzismus an sich geschehen ließ. Picards Voraussetzungen — obwohl Picard Christ ist oder es Zumindestens der Intention nach sein will — können nicht mehr die früher allgemein anerkannten der Christenheit sein. Die Seele in ihrer Massenexistenz ist heute in verzweiflungsvoller Weise entgeistlicht und säkularisiert, unter den Katastrophen des neuzeitlichen Denkens aus den bisher gültigen Ordnungen herausgeworfen. Es können nur mehr menschliche, wenn auch in der Tapferkeit eines mit dem Geistdasein ernst machenden Menschentums festgehaltene Vorentscheidungen 1 für sie in Frage kommen. Und nicht nur, daß jetzt zur Sorge um das persönliche Heil des einzelnen sich die Sorge um die Totalität des Menschengeschlechtes gesellt und wir dementsprechend wieder auch die Erfahrung von Kollektivdämonien gewonnen haben, daß es heute noch Natur- und Menschendeuter nach Art des Paracelsus, Physiognomen, Diagnostiker und Therapeuten des politischen Lebens gibt, die es wagen, die Dämonen zu benennen und die von ihnen Befallenen bis zu den Stufen der kirchlichen Krypta, des intimer gewordenen christlichen Raumes zu führen, um sie dort dem Priester zu übergeben, ist trostvoll für unsere Gegenwart und zeugt für die Kraft eben dieses Christentums, das um eine Ordnung tiefer oder höher ist als die heilende bloße Natur. In diesem Sinne verstanden, liegt ein Buch christlicher Anthropologie vor.

Picard ist als der Verfasser des „Menschengesichtes“ (1929) bekannt geworden. Als Berichtigung und Ergänzung wurden „Die Grenzen der Physiognomik“ (1937) geschrieben. Das Hitler-Gesicht des heutigen Menschen zu erspüren, welch eine Aufgabe für einen Physiognomen! Und dennoch ist das vorliegende Buch „Hitler in uns selbst“ (Erlenbach -Zürich, Eugen-Rensch-Verlag, 1946) zugleich eine Weiterführung der „Flucht vor Gott“ (1934), dieser erschütternden Analyse der bereits gänzlich entgött-lichten Zwischenkriegsjahre. „Hitler in uns selbst“ ist das erste und, wie wir fast glauben, das einzige BuVüi, das unsere Nachkriegszeit, die bereits viele Erklärungen des Naziphänomens hervorgebracht hat, überdauern wird. Es wird als ein Werk einer metaphysischen Psychologie künftigen Generationen die Antwort auf die Fage geben: Wie war der Nationalsozialismus möglich? Welches sind seine Wurzeln? Wie geschah dieses Ungeheure? Wie kann dieses Unfaßbare, Grauenhafte, Einzigartige in der Geschichte der Erde verständlich werden? „Es waren Greuel, so ungeheuerlidi, daß es schien, als seien es die Greuel selber, die sich demonstrieren wollten, als seien sie nicht vom Menschen gemacht und nicht für Menschen gemacht, sondern Greuel, die sich selber zusahen, Greuel gemacht für Greuel“ (S. 59).

“Wer Picards Buch bespricht, kommt in die Versudiung, ausgiebig zu zitieren. Hier sei bewußt — mit geringer Ausnahme — davon abgesehen. Da zu hoffen ist, daß Schweizer Bücher in Österreich bald zu haben sein werden, sei nur sein wesentlicher Inhalt skizziert, nicht um den Leser dieses Hinweises die Lektüre zu ersparen, sondern um an sie Folgerungen zu knüpfen.

Alles war für Hitler bereit. Er brauchte nur zu kommen, um von den Menschen Besitz zu ergreifen. Hitlers Zeitalter ist das Chaos, die Diskontinuität, die Zusammen-hanglosigkeit selbst. Der Nazi — das ist der Mensch, dessen Inneres ganz und gar unzusammenhängend ist. Seine Unweit- entspricht ihm. Im Nazistaat ist gegenständlich geworden, was bereits Jahrzehnte vorher latent vorhanden gewesen war. Hitler ist das potenzierte Nichts, das aber allenthalben von den wenigen Wissenden schon vor 1933 gespurt wurde. Die „Kultur“ ist von Auflösung durchsetzt. Die Technik, das Maschinelle und Apparaturhafte sind Ausdruck oder aber auch Grund und Folge der fortschreitenden Nihilisierung des gesamten Lebens. Die Bildermagazine und die ununterbrochen laufenden Bänder des Radios, Sammelsurien des Unerheblichen, in dem auch letztes und geringes Wesentliches untergeht, machen die Fragment-, Partikel- und Augen-blickshaftigkeit unseres mechanisch-zivilisatorischen Betriebes deutlich. Es gibt nichts Entscheidenderes heute als diese Einsicht in die Struktur unserer Zeit. In sie gehören Joyce, Dos Passos, Sartre ebenso herein wie Picasso und Klee oder wie Nietzsche, Spengler, Heidegger und Jaspers. Und nun ist es so, daß an den Deutschen, stellvertretend für alle Völker, das Leichengift dieser zerfallenen Zeit ausschwärte, aber deshalb sind sie nicht schuldlos. Gerade weil Gott vielleicht etwas mit ihnen in der Geschichte vorhatte, sind sie am meisten getroffen. Sie sind der gesamten Menschheit als warnendes Beispiel gesetzt. Wie ist dies möglich, daß Himmler ein guter Bach-Interpret war un( Heydrich beim Anhören der Musik Mozarts weinte? Wie konnte ein Bild Caspar David Fried-richts im Empfangsraum des Berghofes Hitlers hängen? Was sind diese Deutschen für Wesen, daß sie Gaskammern errichten, Menschenhaut zu Lampenschirmen verarbeiten und aus Toten Seife bereiten, zugleich aber — in einem nächsten Augenblick sozusagen — Kinder liebkosen und ihnen Schokolade schenken? Auch früher gab es Quälereien und Scheußlichkeiten, aber daneben stand immer noch eine halbwegs unversehrte Welt, und das Böse wurde wenigstens dunkel als Unordung erkannt. Nun aber stehen wir vor dem Rätsel des Menschen, der, gänzlich der Oberfläche verfallen, nach außen versetzt und wie ein Handschuh umgestülpt ist. Er ist substanzlos. Er besitzt kein ordnendes Zentrum, keine Tiefenmitte mehr. Er ist fast wie unbekehrbar, denn er ist ebenso unfähig, belehrt zu werden, wie selbst zu sehen und zu hören: Mal und Erscheinung totaler Beziehungslosigkeit. Picard geht diesem in der Geschichte völlig singu-lären Phänomen in der ganzen Breite des Lebens nach und untersucht es, und dies sind die Stationen seines Weges und zugleich die Kapitel des Buches: Der vorhitlerische „Betrieb“ als Vorbereitung für Hitler, Die „neue Rasse“, Die Zerstörung der Wahrheit, Die „neue Ordnung“ zwischen den Menschen, Die Vorschulen des Nationalsozialismus, Der Nationalsozialismus, ein pseudo-politi-sches Phänomen. Sechs Siebentel des Buches sind der Aufzeigung und Beschreibung gewidmet. Und nun das Erschütternde: Nachdem Picard in einer erbitterten Demaskie-rung des nazistischen Menschen mit einer Schonungslosigkeit ohnegleichen die Deutschen verurteilt hat, wobei aber jede Zeile verhaltene Liebe zu diesem Volke atmet, weist er hin auf die Ausnahmen:

„Alles Gute, Wahre und Schöne, das einst bei allen in der Gemeinschaft, beim ganzen Volke war, hat sich in ein paar einzelne zurückgezogen; aufbewahrt, gerettet ist es bei diesen einzelnen. In keinem Lande gibt es so viele von diesen einzelnen wie in Deutschland“ (S. 241).

Die Möglichkeiten der Rettung: Heute ist eine Leere da. Vielleicht kommt ein diese Leere Erfüllendes. Es gibt die Möglichkeit der plötzlichen Verwandlung, der jähen Mutation. Eine Chance bietet weiter dem Deutschen das wenn auch durch die Zerschlagung der Industrie erst nur erzwungene Leben mit der Natur. Wenn die okkupierenden Mächte das Gute um seiner selbst willen vor den Deutschen hinstellen, werden sie es, wenn auch nur vorerst äußerlich, vielleicht auch tun. Der Mensch im kleinen Raum findet leichter zu sich selber — auch politisch. Vor allem aber: DasChristen-tum als die wahre Zentrierung des Menschen. Dieses allein ist die letzte Hoffnung. Und darin besteht auch die Intervention Gottes:

„Es hätte gepaßt, daß Hitler gesiegt hätte; zum Zustand Deutschlands und nicht nur Deutschlands hätte es gepaßt. Trotzdem aber siegte er nicht. Es gab eine Liebe zu der Erde und zu den Menschen, die nicht duldete, daß die ganze Erde und alle Menschen in das Chaos hineingewirbelt würden. Es gab eine Intervention, obwohl die vom Menschen aus nicht zu p erwarten war. Das ist ein Zeichen, daß die Menschen und die Erde nicht nur sidi selber gehören, sondern einem, der sie liebt und der immer wieder allen eine Chance gibt — wahrscheinlich auch den Deutschen“ (S. 272).

So schließt das Buch. —

Solange es den zusammenhanglosen Menschen gibt, solange bleibt der Nationalsozialismus eine Gefahr. Wo Chaos besteht, dort wird Hitler kommen. Es war verhältnismäßig leicht, ihn militärisch zu besiegen. Viel schwieriger ist es, ihn geistig zu überwinden. Was haben wir Christen hier zu tun? Vor dem Gläubigen steht jetzt die Aufgabe, in der Welt der Diskontinuität neue Ordnungen zu errichten. Das ist nicht einmal so sehr politisch gemeint, obwohl auch die Völkergemeinschaft und der Staat neu konzipiert werden müssen, als es vielmehr darum geht, dem einzelnen ernsthaft zuzumuten, sich als Christ in der Rettung seines Nächsten zu bewähren. Es gilt, das fast hoffnungslos aufgegebene Innere des Menschen wieder ins rechte Maß zu setzen. Wenn es jedem wahrhaften Christen, der seiner eigenen Schwäche eingedenk bleibt, gelänge, unabhängig von aller Massenmissionierung und fernab pastoraler Betriebsamkeit in einem oder zweien seiner Nachbarn die Tiefe ihres Menschseins wieder zu erwecken und so in der ungezwungenen Schlichtheit des alltäglichen Lebens deren Herz anzusprechen, wäre bereits viel, ja fast alles gewonnen, und der Christ hätte getan, was Gott in der gegenwärtigen Stunde von ihm verlangt. Das nun müßte die Kirche ihren Gläubigen heute auftragen: kleine Kreise zu bilden, Freundesrunden, Hauskirchengemeinschaften, in denen abseitsstehende Menschen eingeführt werden können. Zellen, geistliche Familien, Aussprachenversuche von Mensch zu Mensch tun not, und Gemeinden des geistlichen und leiblichen Brotbrechens müssen gestiftet werden. Hier ist an etwas Ähnliches wie die sogenannte Oxford-Bewegung gedacht. Wenn eine neue Christenheit erstehen soll, dann kann sie nur von unten her in der Menschlichkeit des vertrauten Verkehrs gegründet werden. Nur so kann man sich auch das deutsche Volk auf dem Wege des Heiles und der Heilung denken. Und wenn die Kraft des einzelnen hierin überfordert wäre, zum Gebet für den Wohnungsnachbarn und zur Schriftlesung mit Gleichgesinnten wird es immer n.xh reichen. Das Christentum kann — das sollten die vergangenen Jahre uns gelehrt haben — nur mehr elementar, wie zur Zeit der Wüstenheiligen, der Anachoreten und Styliten, gelebt werden. Wer denkt heute, da er noch ein Dach über dem Kopf hat, an die unzähligen Obdachlosen, jene durch Hitler äußerlich und innerlich in dem Letzten, was sie hatten, in dem Verlust ihrer Heimat beziehungslos Gewordenen, wer gedenkt der Trostlosen und Erbitterten in den Lagern und Gefängnissen? Nicht alle sind persönlich schuldig. Für die nach Menscheneinsicht Verlorenen muß geopfert und gebetet werden. Wo sind die Ordensstifter und- Mönche einer neuen, unter den Bedingungen der profanen Berufsarbeit verbleibenden Bruderschaft christlicher Humanität, deren geheimstes Inneres stellvertretende Sühne wäre?

Was hat Picards Buch den Österreichern zu sagen? Man denke ja nicht, daß „Hitler in uns selbst“ nicht auch für uns geschrieben sei. Es fällt einem schwer, die heutige Haltung des öster-reidiers zum deutschen Volke als eine ganz und gar endgültige anzusehen, weil sie eine ressentimenterfüllte ist, die niemals die Auseinandersetzung befriedigend abschließt. Man darf nie vergessen, wie groß die Zahl der Wähler war, die 1938 für Hitler stimmte. Mögen die meisten eingeschüchtert gewesen sein, mögen zwei Drittel der Bevölkerung sich nur mit Vorbehalten zum Großdeutschen Reiche bekannt haben, die Tatsache eines hohen Prozentsatzes bleibt. Und gerade die, welche heute am lautesten für die Unabhängigkeit Österreichs demonstrieren und fast die sprachlichen Brücken zum deutschen Volke abzubrechen wünschen, mögen sich ihres damaligen Stimmzettels erinnern. Wer das Jahr 1938 in Wien in Trauer miterlebt hat, der wundert sich auch über die Gegenwart nicht. Das Volk war wie in einem Taumel. Es schrie und jubelte auf den Straßen und bereitete den Nazis einen Empfang, der sie selber verblüffte. Es lebte dem Augenblick. Es schien — daß es nicht so war, ist unser Glaube — seine menschlidi und politische Substanz verloren zu haben Ein Extrem löste das andere ab. Aber gerade dies ist ein Merkmal der Zusammenhang-losigkeit. Der Unweit, der Diskontinuität sich zu verschreiben, diese Gefahr ist auch für den österreichischen Menschen nicht gering. Und es ist nicht von ungefähr, daß Hitler aus unserem Lande kam. Ernst Karl Winter, gewiß ein unverfänglicher Zeuge, hat vor Jahren darauf hingewiesen, daß die furchtbare Wirksamkeit des Nationalsozialismus darin besteht, daß es dem phantasielosen preußisdien Militarismus gelang, sich des Österreichers Hitler mit seiner ausschweifenden monomanen Irrationalität und seinem abgründigen depravierten Eros zu bemächtigen.

Der Seelsorger steht gegenwärtig vor einer einmaligen Lage. Das Christentum bedarf über die Billigkeit der im Augenblick der Kirche rechtgebenden Argumente hinaus einer neuen, zu größeren Tiefen vorstoßenden, den heutigen Menschen ergreifenden A p o lo-g i e. Die Kirche und der zusammenhanglose Mensch, dies wäre ein fruchtbares Thema der Aussprache. Picards Buch könnte als Ausgang dienen.

Laßt uns aus der Tiefe unseres Seins vor Gott leben! Manchmal ertappt man sich bei dem Gedanken: Vielleicht wird der Christ noch gezwungen — in der Zukunft könnte es Gott von ihni fordern, und der Christ zwingt dann sich so selbst —, sich der die Beziehungslosigkeit hervorbringenden Dinge der großstädtischen Zivilisation, die er in Presse, Radio und Kino erkennen muß, zu enthalten — soweit er dies kann. Es bleibt ihm der Rekurs auf das Gebet als der innersten Zone menschlicher Spiritualität. Es wurde vorhin bereits ausgesprochen, wenn zwei oder drei sich zusammenschlössen, um die Bekehrung auch nur eines Menschen mit einem chaotischen Herzen zu erbitten, ich glaube, Gott wirkte dieses Wunder. Noch ist es nicht so weit. Vor wenigen Wochen lief in den Kinos ein Wochenschaufilm, der die Hinrichtung Franks, des vormaligen Bevollmächtigten für Böhmen und Mähren, zeigte. Wo sind heute die Gläubigen, die, nachdem sie sich dies angesehen haben, auch nur für ein paar Sekunden die vor geheimem Entsetzen erstarrten Augen schließen, um ein Gebet für den Justifizierten zu sprechen? Wo sind auch nur solche, die sich die Frage stellen, was ging in jenem Menschen vor, als die Kamera auf ihn gerichtet war, und was denken jetzt die vielen anderen in ihren Gefängnissen und Lagern, die ihrer Aburteilung entgegensehen oder auch noch Jahre auf ihre Entlassung warten. Keine noch so berechtigte Forderung nach gerechter Strafe darf dies vergessen lassen: auch sie sind Men-sdien. Wir haben uns nur die Frage gestellt. Freilich, wir hätten damals auch aus dem Kinosaal hinausgehen können. Aber wir sind feige sitzen geblieben. Wahrlich, immer noch „Hitler in uns selbst“.

Der Grieche und Römer erzog nicht der Familie allein einen Sohn, er erzog auch der Republik einen Bürger. Der Jüngling wurde frühzeitig auf die Vorzüge derselben aufmerksam gemacht, man gewöhnte ihn, Vollkommenheiten daran wahrzunehmen, die anderen Staaten fehlten, es war natürlich, daß er von diesen Vollkommenheiten gerührt war. In unseren Ohren ist der Name Vaterland in unbedeutender Schall, dem Römer und Griechen tönte er gleich dem Namen einer Geliebten.

Die Erziehung der Neueren hat diesen Teil ganz außer acht gelassen. Der Knabe hört nie ein Wort von einem allgemeinen Zusammenhange: er hört den Namen des Vaterlandes aus dem Munde seines Vaters vielleicht zuerst bei der Gelegenheit nennen, wenn gegen dasselbe gemurret wird. Anstatt ihm das Vaterland als den gemeinschaftlichen Wohltäter kennen zu lernen, zeigt man es ihm das erste Mal in der Gestalt eines Tyrannen. Die Schulen dächten ihre be-lorbeerte Würde zu verwirken, wenn sie sich herabließen, der Vaterlandsliebe zu .erwähnen. Welche hohe Schule kann mich hier einer Verleumdung beschuldigen? Wenn sie den Jüngling aus ihren Sälen entläßt, den Kopf vollgepfropft mit einer Menge zu vergessender Dinge, das Herz erfüllt mit Stolz von seiner Allwissenheit, mit Verachtung gegen die armen unlateinischen Sterblichen, so hat sie ihrer Bestimmung entsprochen, j y Sonnenfei: .Über die Liebe des Vaterlandes'

(In Wien erschienen bei Toseph Kuraböclc, 1771)

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