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… heiter die Kunst
Eine äußerst vergnügliche Ausstellung, die man lächelnd und erfreut verläßt, gibt es unter dem Titel „Komische Kunst“ derzeit in der Galerie W ü r t h 1 e zu sehen. Es handelt sich dabei um Original- Cartoons von internationalen Zeichnern, die im rührigen Schweizer Diogenes- Verlag verlegt werden — und es sind nicht wenige graphische Leckerbissen und köstliche Einfälle darunter. Vor allem ist natürlich Paul Flora zu nennen, der seine komischen, ironischen und satirischen Wirkungen der Ausdruckskraft seines abstrahierenden Striches und dem reinen Einsatz der graphischen Mittel verdankt. Blätter wie „Ritter", „Kentaurenkämpfe“, „Landsknechte“, „Harlekine“ sind Meisterwerke in ihrem kalligraphisch ornamentalen Raffinement, und die Tiroler „Fauna“ und das „Dornröschen“ zeigen, welch eminenten Sinn für Zeitsatire der Künstler hat. Bei ihm und bei Andrė F r a n ę o i s werden die Grenzen des Cartoons weit überschritten, der Einfall ist nur Vorwand zur schöpferischen künstlerischen Gestaltung. Viele sind noch zu bewundern: der mit surrealen Effekten arbeitende Toni Ungerer, die bissigen Bose und Chaval, der köstliche Sempė, der respektlose und aggressive Sine, der treffsichere politische Kommentator H. U. Ste- ger, Ronald Searle — der Schöpfer des unvergeßlichen St. Trinian —, Virgil Partsch — VIP, a „very important person“ —, Mose, Manzi und Neu, Loriot, Vertes und Gorey. Die oft sehr eindringlichen Kommentare zur heutigen Situation und zur menschlichen Narrheit, die in vielen Blättern stek- ken, sind nicht zu übersehen, und das in ihnen enthaltene Können und ihre Einfälle wiegen einige Dutzend der landläufigen „Kunstausstellungen auf.
In den Ausstellungsräumen des Kulturamtes der Stadt Wien am Friedrich-Schmidt-Platz wird gerade die zwölf Meter lange dreiteilige Collage von Arnulf Neuwirth, „Der Äquator“, gezeigt, die vom Künstler für einen Empfangsraum des Internationalen Studentenheimes der Stadt Wien geschaffen wurde. Es ist eine lyrische Kosmographie, die mit Andeutungen und evokativen Elementen arbeitet und den Äquatof als länder- und völkerverbindendes Symbol benützt. Mehr als zwanzig verschiedene Materialien sind in ihr aufgegangen und verbinden sich zu einer lebendigen und farbigen Einheit, die, aus der Distanz betrachtet, Zeugnis vom großen dekorativen Können des Künstlers gibt und aus der Nähe Respekt vor seinem Einfallsreichtum und umfassenden Wissen abnötigt und zum Träumen einlädt. Eine äußerst originelle Idee, die eine ebenso originelle Durchführung erfahren hat. Unter den ebenfalls in der Ausstellung zu findenden Kleinplastiken fallen der „Weibliche Akt“ von Oswald, Stimm auf, der „Ziegenkopf“ von Georg Ehrlich, der etwas überdehnte „Torso“ von Alfred Czerny, die „Stehende Figur“ von Prof. Knesl und der „Seehund“ von Alois Heidel, bei dem allerdings der Kopf ungelöst erscheint. Bei Roland Göschls „Liegender Figur“ bleiben leider die Verbindungsstellen der Formen und Formabschnitte ungeformt.
ln der Galerie im Griechenbeisel legten die Skulpturen von Hans Baumann (Deutschland) weniger Zeugnis von seinem plastischen Vermögen als von seiner eingehenden Kenntnis der frühchinesischen und aztekischen Plastik ab. Ein starkes Gefühl für den Stein, vor allem seine Oberflächenreize, ist ihm jedoch nicht abzusprechen.
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