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Gottes herrliche Natur

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KNAURS TIERREICH IN FARBEN. 4. Band: Insekten. Von A. B. und E. B. K1 o t s. Droemersche Verlagsanstalt, München 1959. 350 Seiten, 283 Photos, davon 152 in Farben.

Im großen Reich der Insekten mit seinen schätzungsweise eineinhalb Millionen verschiedener Arten haben der Reichtum und die Mannigfaltigkeit der Schöpfung ihren höchsten, vollendetsten Ausdruck gefunden. In verschwenderischer Fülle treten uns die schönsten, bizarrsten, unglaublichsten Formen entgegen, die staunenerregendsten Beispiele von An- und Einpassung in die Umwelt, deren Lebensmögliohkeiten bis in alle Winkel des Vorstellbaren von diesem erfolgreichsten Zweig tierischer Entwicklung genutzt werden, mit geheimnisvollen Sinnesfähigkeiten und Instinkten von höchster Vollendung. Als Schädlinge und Krankheitsüberträger oft die gefährlichsten Gegner des Menschen, seiner Nahrungsquellen und seiner Nutztiere, oft aber auch seine Helfer im Leben, als Versuchstiere die Vermittler unserer Fortschritte der Vererbungsforschung, als Objekte liebevollen Sammeins Spender von edler Freude, stets aber die Quelle neuen Staunens über die Mannigfaltigkeit und Größe der Schöpfung und damit ergriffener Ehrfurcht vor dem Schöpfer. Der vierte Band . von Knaurs prächtigem „Tierreich in Farben“ vermittelt uns nicht nur eine anregende und belehrend geschriebene Übersicht über alle Klassen des Insektenreiches, sondern auch ein Bildmaterial von beispielhafter Schönheit. Die vergrößernde Photographie in Farben erschließt uns eine unbekannte Welt der Phantasie und der erregenden Erlebnisse. Der amerikanische Text ist vom Münchner Museumsdirektor Dr. Forster nicht nur gut übersetzt, sondern auch durch Einfügung der für unsere Länder wichtigen Tatsachen in willkommener Weise bereichert. Dieser herrliche Band ist für jeden Freund der Natur eine erlesene Kostbarkeit.

SERENGETI DARF NICHT STERBEN. Von Bernhard und Michael G r z i m e k. Ullstein-Verlag, Berlin 1959. 334 Seiten, 88 Abbildungen und 19 Farbtafeln.

Wer den wunderbaren Film gesehen hat, wird gern aus diesem spannenden Buch Näheres über die interessante und abenteuerliche Arbeit der Verfasser im Dienste der Erhaltung des afrikanischen Großwildes erfahren. Wer den Film versäumt hat. muß dieses Buch zur Hand nehmen, um zu verstehen, daß der Reichtum und die Größe der Natur und ihrer Bewohner in dieser herrlichen Landschaf* wirklich des Höchsten Einsatzes von Menschen wert sind. Unser verehrter Vorkämpfer des Naturschutzes im tropischen Afrika mußte ja bei dieser Expedition das größte Opfer bringen, da Leben teines kongenialen Sohnes Michael. Mit Hilfe von Flugzeug und Auto, selbst gesteuert, mit Hilfe von selbstentwickelten neuen Methoden vermochten es die beiden Forscher, wirkliche Klarheit über die Beziehungen der Großtierherden zu ihrem Lebensraum zu gewinnen, über ihre Wanderungen und ihre Ernährung, über das Gleichgewicht zwischen ihren Komponenten. „367.000 Tiere suchen einen Staat“, denn die bisherigen Grenzen des Schutzgebietes sind auf Grund dieser neuen Erkenntnisse nicht richtig gewählt, sondern bedürfen unbedingt einer Korrektur, die Schutzmaßnahmen gewisser Verbesserungen, wenn die Herrlichkeit dieser Tierwelt nicht der Vernichtung anheimfallen soll. Mit dem gleichen innigen Verständnis teilen die Grzimeks auch viele Beobachtungen über die Völker des Gebietes mit, vor allem die interessanten Massai, von deren künftigen Schicksalen es auch wesentlich abhängen wird, ob die Naturschutzgebiete in richtiger Weise erhalten werden können. Wir freuen uns an den meisterhaften Photos und wünschen den Bestrebungen der Autoren von ganzem Herzen Erfolg.

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