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Vollbeschäftigung und Produktivitätssteigerung. Von Albin Weger. Verlag für Geschichte und Politik, Wien 1952. 32 Seiten.

Auf wenigen Seiten gibt der Autor einen ausgezeichneten und leicht verständlich formulierten Einblick in Sachgebiete, die ansonsten nur Angelegenheit wissenschaftlicher Diskussion sind. Dabei läßt er sich in seiner Beurteilung der Sachverhalte davon leiten, ob eine der geschilderten Maßnahmen geeignet ist, der allgemeinen Wohlfahrt und nicht allein der Erfüllung irgendwelcher Programme zu dienen. Daher wird, entsprechend den Gedankengängen einer sozialen Marktwirtschaft, die Vollbeschäftigung soweit gefordert, als sie tatsächlich von allgemeinem Nutzen ist. Auf diese Weise wird die Forderung nach totaler Vollbeschäftigung als ein Widersinn entlarvt, ebenso wie das mechanische Steigern der Produktivität als sinnlos erkannt wird, wenn letzten Endes niemand da ist, der das Mehr an Gütern mittels Kaufkraft erwerben kann.

Kärntner Architekten 1952. Jahresheft, herausgegeben von der ZV der Architekten Oesterreichs, Landesverband Kärnten. 51 Seiten.

Sehr hübsch und abwechslungsreich eine Reihe von Entwürfen für Jagd- und Strandhäuser und Badeanlagen: Beispiele einer modernen und dennoch landschaftsgebundenen Architektur. Weit weniger glücklich sind die abgebildeten realisierten Bauten, nämlich konventionell und weniger „bodenständig“ als kleinstädtisch.

Katholische Gnadenlehre. Für berufsbildende Schulen. Von Dr. Franz Gebhard Metzler. Oesterreichischer Bundesverlag, Wien, 1951. 106 Seiten.

Dieses Lehrbuch enthält für den Religionsunterricht an Berufsschulen die vier Abschnitte: Das Gnadenleben, die Gnadenstätte (das Gotteshaus, kirchliche Gewänder und Geräte), die Gnadenquellen (Sakramente und Sakramentalien) und die Gnadenzeiten (Kirchenjahr). Im ganzen 30 Lehrstücke. •

Lied an die Freunde. Von Josef Grohmann. Europäischer Verlag, Wien 1952. 48 Seiten.

In den örtlich bestimmbaren Versen (der Autor scheint Sudetendeutscher) fehlt das Atmosphärische, Kennzeichnende (böhmische Landschaft, Stift Melk). Die Sonette (darunter ein Sohettenkranz) geben viel Begriffe dort, wo Anschauung von-nöten. Schließlich dürften in hoher Form keine Reime wie „Normen“ auf „Formen“ vorkommen.

Die Kurtisane. Roman von Edmund F i n k e. Verlag Kremayr und Scheriau, Wien. 338 Seiten.

Eigentlich nur eine recht unerquickliche Geschichte eines paralytischen Grafensohnes und seiner mißratenen Liebschaft, die gemeinsam einen Giftmord aushecken und schließlich hinter Gittern von Gefängnis und Irrenhaus enden; wirkliche Tragik gelingt weder im Menschlichen noch historisch; dabei verrät der Stil des Buches die Routine und literarische Begabung des Autors, die man schon von besserer Seite kennengelernt hat.

Unser Herz entscheidet. Von Juliana von Stockhausen. Roman. F. H. Kerle Verlag, Heidelberg, 1952.

Der Roman, der in der Nachkriegszeit spielt, ist wegen seines Themas interessant. Er bringt den Versuch einer Lösung des Flüchtlingsproblems in Westdeutschland. Das vom Krieg verschont gebliebene, kleine fränkische Städtchen sieht, wie so viele andere glückliche Inseln, die Invasion der Ost-Evakuierten als schlimmste Kriegsfolge an. Dann aber zieht eine wohlhabende Bürgersfrau, die Kopf und Herz auf dem rechten Fleck hat, eine Heimarbeiter-Organisation auf, die aus den bloß Geduldeten wertvolle Mitglieder der Stadt macht und so beiden Teilen hilft. Einige Typen, sowohl auf der Flüchtlings- wie auf der Bürgerseite, sind gut gesehen; sonst bleiben die Nebenhandlungen allerdings etwas im Klischee haften.

Kurzbesprechungen von: Anton Burghardt, Jörg Mauthe, Theodor Blieweis, Peter C. Gernot, Hanns Salaschek, Grete Steinbock.

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