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Die Praxis im Ländle
Im Juli hat eine von den „Vorarlberger Nachrichten“ gemachte Umfrage für die Landtagswahlen im Ländle der Volkspartei keine, der SPÖ alle Chancen eingeräumt.
Gegenüber den Landtagswahlen 1974 wurde ein ÖVP-Verlust von 3,5 Prozent erhoben, die SPÖ hätte mit einem Gewinn von 4,8 Prozent rechnen dürfen und die FPÖ wäre mit einem Minus von 0,3 Prozent relativ ungeschoren davongekommen.
Das war die Theorie. Die Praxis brachte demgegenüber doch Überraschungen.
Landeshauptmann Herbert Keßler und seine ÖVP konnten nach dem 6,9-Prozent-Zugewinn des Jahres 1974 nochmals ein halbes Prozent dazulegen. Ein gutes Ergebnis. Oder erwartet tatsächlich jemand, udaß in einem politisch so stabilen Land - noch dazu bei anderslautenden Vorhersagen - Erdrutsch auf Erdrutsch folgt?
Die Sozialisten wiederum konnten ihre in Österreich einzigdastehende schlechte Position entscheidend verbessern. Einerseits hat der Bregenzer Bürgermeister und SPÖ-Landesobmann Fritz Mayer in seiner Stadt gleich 5,7 Prozent dazugewonnen, anderseits hat die SPÖ mit ihrer Pro-Österreich-Aktion der bedingungslosen Pro- Vorarlberg-Unterstützerin, nämlich der FPÖ, geschickt Wähler abspenstig gemacht.
Für die Freiheitlichen wurde aus Pro Vorarlberg die Wahlaktion Contra FPÖ. Das schlechteste Wahlergebnis seit einem Vierteljahrhundert hat trotzdem noch gereicht, das freiheitliche Abschneiden (mit Götz) vom 6. Mai um 1,8 Prozent zu übertreffen.
„Pro Vorarlberg“ blieb zuerst bei einer Unterschriftenaktion und jetzt bei den Wahlen der erhoffte Durchbruch versagt. Das ist ein Bürger-Wink mit dem Zaunpfahl: Föderalismus ja, Separatismus nein!
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