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Kulturarbeit in Obesösterreich
DER Begriff Kultur ist vielschichtig. Alles, was seine Entstehung der bewußten menschlichen Gestaltung verdankt, vom einfachsten Werkzeug bis zu den höchsten Leistungen des menschlichen Geistes, kann als kulturelle Leistung des Menschen angesprochen werden.
Diesen umfassenden Kulturbegriff in der praktischen Politik zu verwirklichen, ist global gesprochen unsere oberste Maxime in der Kulturarbeit in Oberösterreich. Denn sämtliche Versuche einer Polarisierung in der Kulturpolitik, im Sinne einer Einteilung, hie „Hochkultur”, dort Volks- und Breitenkultur, sind abzulehnen. Hochkultur ist nicht minder wichtig als Volks- und Breitenkultur. Sie bedingen einander. Wer die Spitze abschneidet, nimmt der Basis die Kraft zu wachsen, nimmt der Basis Vorbild und Ziel. Wer die Basis einengt, nimmt der Spitze den Sinn.
Einen umfassenden Kulturbegriff in die Tat umzusetzen, heißt Kulturpolitik nach folgenden Grundsätzen zu betreiben:
• Chancengleichheit für alle Regionen.
• Chancengerechtigkeit für alle Kulturschaffenden, Aufgeschlossenheit insbesondere gegenüber der Jugend und allem Neuen in der Kultur.
• Privatinitiativen ermuntern - Aufgabenteilung statt Amtskultur.
• Mit der Kultur zu den Menschen gehen (Schule, Betriebe, Gemeinden…)
In Oberösterreich ist ein enormes Kulturgefalle zwischen den Städten und Landbezirken festzustellen. Diese Ungleichheit ist in erster Linie auf das stark qualitativ und quantitativ unterschiedliche Angebot zurückzuführen.
Ziel der Kulturpolitik muß es daher auch in Zukunft sein, gemeinsam mit der Bildungspolitik regionale und schichtenspezifische Unterschiede auszugleichen und den kulturell Interessierten immer neue Möglichkeiten aufzuschließen, will man verhindern, daß die kulturell Reichen immer reicher werden, ohne daß den kulturell Schlechtergestellten geholfen wird.
Wir werden es daher weiter als einen unserer wichtigen Grundsätze ansehen, in der Kulturpolitik dezentral zu denken und un-
• Aktion „Schönere Heimat” - Ortsbildgestaltung.
Wir müssen stets bereit sein, Neues zu schaffen bzw. schaffen zu lassen. Wir leben in einer unerhört erfinderischen, ja beinahe abenteuerlichen Zeit - noch nie zuvor wurde soviel erdacht und ausprobiert wie heute.
Nicht alles was neu ist, ist gut. Aber das Neue, das gut ist, haben wir anzunehmen. Es gibt keinen Widerspruch zwischen der Bewahrung des guten Alten und der Offenheit für das Neue, etwa zwischen der Renovierung einer alten Kirche und der Förderung eines modernen Künstlers. Das Neue ist nicht von vornherein anerkannt, aber es ist deswegen keinesfalls weniger wert. Es ist unsere Aufgabe, das vor allem in der Jugend verhandene Potentiell zu entwickeln. Wir müssen durch gezielte Förderung, Schaffung von Bildungseinrichtungen, Bereitstellung von Möglichkeiten zur Präsentation, die Jungen in Kunst und Kultur besonders fördern.
In Oberösterreich versuchen wir durch folgende Einrichtungen und Aktionen dieser Anforderung gerecht zu werden:
• Herausgabe einer eigenen Publikation für junge Autoren - „Die Rampe”
• Talentforderungsprämie für junge in Ausbildung befindliche Künstler in allen Bereichen des kulturellen Schaffens.
• Ankäufe von Werken zeitgenössischer Kulturschaffenden (Literatur, bildene Kunst…)
• Ausbildungsbeihilfen und Stipendien.
Vor allem erscheint es notwendig, Altes und Neues in sinnvollem Zusammenhang zu bringen.
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