2022: Mehr Licht - und Leitsterne!

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Es stimmt, dass wir Menschen einiges in der Hand haben, um Dinge auch zum Besseren zu wenden. Gedanken zum neuen Jahr.

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Es stimmt, dass wir Menschen einiges in der Hand haben, um Dinge auch zum Besseren zu wenden. Gedanken zum neuen Jahr.

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Auf den Punkt gebracht hat es zunächst die New York Times: Ihr Leitwort zum Jahreswechsel hat sie dem sterbenden Dichterfürsten Johann Wolfgang von Goethe entlehnt: „Mehr Licht!“ (eine etwas lockere Weitergabe seiner tatsächlich letzten Worte). Aber die Botschaft war klar: Umgeben von so viel Dunkelheit bitten wir jetzt um mehr Hoffnung.

Tatsächlich ist an dieser Jahres- und Wintersonnenwende mehr Finsternis als gewöhnlich zusammengekommen: Zur aktuell längsten Nacht auf unserer Nordhalbkugel noch die geballte metaphorische Schwärze von 2021: beginnend mit dem Sturm aufs US-Kapitol, inspiriert von Donald Trump; gefolgt von einer mehrfach neu wütenden Pandemie in 190 Ländern mit 272 Millionen Infektionen und 5,3 Millionen Toten; dazu eine Klimakrise mit schmelzendem Eis, steigenden Meeren, wütenden Feuern, tödlichem Wetter und rasant aussterbenden Arten; dann all die politischen Dramen von Afghanistan und Syrien bis Somalia, Südsudan, Weißrussland; und, fast vergessen, die Flüchtlingstragödien samt mehr als 1650 Ertrunkenen im Mittelmeer.

Geballter Aufruf zu neuer Zuversicht

Wie viel mehr an Dunkelheit kann ein Jahr bringen? Mit diesen Erfahrungen war die Botschaft der vergangenen Tage erwartbar, ja logisch: Umgeben von „Verzweiflung, Wut, Zorn, Angst, Misstrauen …“ (Van der Bellen) und einer unbestreitbaren gesellschaftlichen Spaltung kam jetzt aus Politik und Religionen der geballte Aufruf zu neuem Mut und Optimismus, Zuversicht und Hoffnung, Gemeinsinn und Zusammen­gehörigkeit – vom Papst bis zum Bundespräsidenten. Wiens Kardinal legte nach Krebs und doppeltem Lungeninfarkt noch sein vierfaches „begründetes Vertrauen“ dazu (in die Natur, die Wissenschaft, die Güte des Menschen und in das Gottvertrauen).

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