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Politische Pflichtlektüre
Aus der Unzahl politikwissenschaftlicher Veröffentlichungen der letzten Zeit dürfen dem österreichischen Leser mehrere — wenngleich in der Bundesrepublik erschienene — Bücher nicht gleichgültig sein. Da ist zunächst ein kleiner Stichwortband „Politik“ des Herder-Lexikons. Ohne Anspruch auf die Ausführlichkeit etwa des Herderschen Staatslexikons zu erheben, ist dieses Bändchen sozusagen eine Schnellschuß-Nachschlagemöglichkeit für alle politisch Interessierten, vor allem für professionell mit Politik Befaßte. Der Wert solcher Klein-Lexika besteht darüber hinaus vor allem darin, eine schnellfaßliche Definition politischer Themata zu erhalten.
Mit der Bürgerinitiative als neuem Element des demokratischen Lebens befassen sich mehrere Autoren in einem Sammelband der Deutschen Verlags-Anstalt. Wo stehen Bürgerinitiativen im demokratischen -„Stufenbau“, gibt es da nicht allzuviel zivilen Unsinn, kann man von „fortschrittlichen“ und „reaktionären“ Initiativen sprechen? Nach den Erfahrungen in Österreich zwischen Rundfunk-Volksbegehren und Sternwarte-Referendum (in Wien) läßt sich diese deutsche Arbeit auch an österreichischen Erfahrungen messen.
In der Reihe „Politica“ nimmt Hella Mandt eine Analyse des Fragenkomplexes von Tyrannislehre und Widerstandsrecht vor. Hier geht es nicht allein um die historische Dimension des Problems, sondern angesichts der wachsenden Zahl tyrannischer Systeme in der Gegenwart (vor allem in der Zweiten und Dritten Welt) um höchst aktuelle Grundsatzfragen.
Klaus Brepohl ist der Autor einer Arbeit über Massenmedien und behandelt insbesondere deren Rolle in Gegenwart und Zukunft. Das Buch empfiehlt sich selbst als „Fahrplan“ und ist weniger ein kritischer Kommentar zur Medienentwicklung, als vielmehr eine aktuelle Zusammenfassung der Problemstellungen und Entwicklungen auf dem spannendsten Entwicklungsfeld der zukünftigen Gesellschaft — der-Medienkommunikation.
HERDER-LEXIKON POLITIK. Verlag Herder, Freiburg, 240 Seiten.
BÜRGER-INITIATIVE. Mit Beiträgen von Sebastian Haffner u. ct., DVA-Stuttgart, 148 Seiten, DM 18.—.
TYRANNISLEHRE UND WIDERSTANDSRECHT. Von Hella Mandt, Luchterhand-V erlag, Darmstadt, 350 Seiten.
DIE MASSENMEDIEN. Von Klaus Brepohl. Verlag Nymphenburger, München, 308 Seiten.
Gerade zur rechten Zeit erscheint eine Reihe von neuen MERIAN-Heften, die verdienstvollerweise der Verlag Hoffmann und Campe in Hamburg herausgibt. Gerade zur rechten Zeit: denn die Reiselustigen können sich somit noch vor Antritt ihrer Wanderungen über ihre Ziele gut informieren. Schwäbisch Hall, dieser netten, kleinen Reichsstadt ist eines der neuerschienenen Bändchen gewidmet, doch dann wird der Leser schon in entferntere Gegenden entführt: nach dem wunderschönen, so geheimnisvollen Apulien, nach den griechischen Inseln Lesbos, Cheros und Samos und schließlich gar nach Istanbul mit seiner griechischen, byzantinischen, türkischen Vergangenheit. Vielleicht fliegt der Reisende von dort mit einem Flugzeug über die Schweiz nach Hause, dann kann er noch rasch an Hand eines neuen Bändchens über die Schweiz alles Wissenswerte über die Eidgenossenschaft erfahren. Auch diese neuen Bände haben wieder die Vorteile der bisher erschienenen: Sie informieren den Leser glänzend, das heißt: auf angenehme Art, ohne belehrend zu sein. Sie zeigen mit ihren Bildern, worauf der Reisende besonders achten soll. Willy Lorenz
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