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Quotenfrauen
Ein Gespenst geht um in deutschen Landen, und das heißt,, Quotenfrau ". Gut war es gemeint, und schrecklich ist es geworden, meinen nunmehr nicht bloß die um fast schon sichere berufliche und politi- sche Karrieren gebrachten Männer, sondern auch mehr und mehr Frauen.
Das erste, was man dieser Tage aus dem Munde von er- folgreichen Vertretern des aus irgendwelchen unerfindlichen Gründen als schwach bezeich- neten Geschlechtes hört, ist der Protest: „Ich bin doch keine Quotenfrau!" Und das will hei- ßen: Ich bin deshalb in dieser und jener Position gelandet, weil ich gut bin, weil ich etwas gelernt habe.
Wie kam es denn zur „Quo- tenfrau"?
Als engagierte Frauenförde- rinnen feststellten, daß trotz aller formalen Chancengleich- heit in Politik und Beamten- schaft die Zahl der Politikerin- nen und - höheren - Beamten nicht und nicht zunahm, griffen sie zur (politischen) Gewalt. Damit die Posten in Staat und Verwaltung auch in dem Ver- hältnis besetzt werden, das sich im Bundesvolk insgesamt zeigt, reservierte man eben einfach je die Hälfte der Stellen für Frau- en und Männer und erklärte, daß so lange die Schreibtische nur unvollständig besetzt blei- ben müßten, bis man (!) eben ausreichend Quotenfrauen her- beigeschafft hätte.
Natürlich beginnt diese Tak- tik zu wirken, denn welche Bürokratie ließe denn einfach öffentlich bezahlte Schreibti- sche unbesetzt? Was der Frauen mäßige Freud', ist der Männer unsägliches Leid!
Daß es die von bewegten Frauen vehement und massen- medial geforderten „neuen" Männer in deutschen Landen längst gibt, zeigen die Wahlen zu hohen und höchsten Ämtern.
Das macht es den C-Parteien leicht, sich den Frauenpelz zu waschen und die Männer nicht (allzu) naß zu machen. Sie ha- ben nämlich männertröstend auf die Quote verzichtet, wäh- len aber munter Frauen in be- deutende Ämter. Die SPD-West freilich agiert „frauenpolitisch " ohne Fortune.
Sogar einer ihrer mächtigsten Fraktionsführer ist jüngst ins Wanken geraten. Friedhelm Farthmann wird von der eiger nen Basis lautstark zum Rück- tritt aufgefordert, weil er die sozialdemokratischen Quoten- frauen öffentlich beleidigt hät- te. Ihre wichtigsten Qualifika- tionen für politische Ämter, so polterte der massige Mann von der Ruhr, wäre wohl, auf gut deutsch, „der kleine Unter- schied".
Jetzt geht's ihm ans Amt, da hilft auch keine öffentliche Ent- schuldigung und auch kein Hin- weis auf seine frauenfreundli- che Vergangenheit.
Immerhin war er einst der Frauenbeauftragte (!) seiner Partei.
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