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Maschinen, Textilien, Kraftfahrzeuge

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Nach den Werten brachten den Ausschlag natürlich die Zunahmen in den höchsten Rängen, wie etwa bei Maschinen, Textilien und Kraftfahrzeugen. Im Vorjahr wurden 100.033 Personenautomabile im Werte von 2,84 Milliarden Schilling (+ 8 Prozent) und 9457 Lastkraftwagen zu 563,8 Millionen Schilling (+ 17 Prozent) eingeführt. Der Aufwand für alle Kraftfahrzeuge erreichte rund 4,5 Milliarden Schilling, eine Summe, die sich nach einem

Abbau der Zollschranken gegenüber der EWG bedeutend erhöhen dürfte.

Breite Streuung der Exporte

Der Export (siehe Tabelle II) hat sich im Jahre 1964 (+ 9 Prozent) besser entwickelt als 1963 (+ 5 Prozent), weil die Krisen und Stockungen in den Sektoren Eisen und Stahl, Magnesit und Aluminium behoben werden konnten. Höhere Zuwachsraten als im vorangegangenen Jahr erzielten außerdem, um nur

die wichtigsten Warengruppen zu erwähnen, Maschinen und Textilien, Papier und Zellulose, elektrischer Strom und elektrische Apparate. Dagegen erfuhr, gemessen an der „Dynamik 1963“, die Steigerung der Exporte bei Kleidung und Metallwaren, Spinnstoffen und Molkereiprodukten eine leichte Abschwä-chung. In den niederen Rängen, gekennzeichnet durch einen erstaunlichen Aufschwung der Schuhwaren und Tonbandgeräte, vermochten wiederum Pharmazeutika, Glas-und Holzwaren ihre Rückschläge zu überwinden, während Erdölprodukte stabil blieben, jedoch Farben, Kupfer und Kunststoffe, Feinmechanik, Phantasieschmuck, Leder- und Kautschukwaren, Druckereierzeugnisse und sanitäre Anlagen ihren Aufstieg fortsetzten. Rückschläge erlitten nur Holz, Leder, Gedenkmünzen und lebende Tiere.

Die Stärke und Festigkeit dieser Situation, die gerade während den vergangenen zwei Jahren jedermann überraschen mußte, verdankte Österreich in erster Linie der brei-

ten Streuung seiner Exporte nach Ländern und Warengruppen. Jeder Rückfall in einem Staat, bei einer Ländergruppe oder bei irgendeinem Artikel wurde geradezu automatisch durch Fortschritte an anderen Stellen ausgeglichen. Allerdings lag auf dem Export ein

dunkler Schatten, hervorgerufen durch die Wirtschaftskrise in Italien, wo die künstlich überhitzte Hochkonjunktur eine bedenkliche Teuerung nach sich ziehen mußte, gefolgt von Streikwellen, Lohnkonflikten und einer fühlbaren sozialen Spannung, so daß, ähnlich wie in anderen Staaten, auch in Österreich die Lieferungen nach Italien gesunken sind. Rückschläge beklagten Holz und lebende Tiere, Magnesit und Konstruktionen, Eisen, Stahl und Aluminium, während Maschinen und Molkereiprodukte, besonders Tafelkäse, eine günstige Entwicklung nahmen. Die geringe Erhöhung der Exporte nach der EWG (17.868,4 Millionen Schilling, + 3,8 Prozent) war daher nicht die Folge der akuten Integrationskrise, sondern einfach das natürliche Ergebnis der Schwierigkeiten Italiens; denn die Exporte nach Holland und Westdeutschland, Belgien und Frankreich erzielten eine sehr beachtenswert Zunahme.

Selbstverständlich hinterließ die Expansion im Rahmen der EFTA (7216,3 Millionen Schilling, + 26,2 Prozent), aber auch nach Übersee* (+ 10,6 Prozent) einen viel stärkeren Eindruck. Der Außenhandel kümmerte sich eben nicht um Theorien, sondern suchte auf der ganzen Linie neue Ersatzmärkte, um ohne

Zeitverlust die gebotenen Chancen zu nützen. Auf diese Weise Ist es bereits möglich, an Hand der Handelsstatistik und des Aufschwungs der Exporte nicht nur die künftigen Hoffnungsgebiete, sondern auch die Warenkategorien mit Expansionskraft klar und deutlich zu erkennen.

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