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FOKUSVier Utopien für eine bessere Arbeitswelt
Wir leben, um zu arbeiten – oder ist es etwa andersherum? Diese Bücher liefern vier Rezepte für eine bessere, gerechtere und würdevollere Arbeitswelt.
Wir leben, um zu arbeiten – oder ist es etwa andersherum? Diese Bücher liefern vier Rezepte für eine bessere, gerechtere und würdevollere Arbeitswelt.
Bismarck reloaded
Der deutsche Reichskanzler Otto von Bismarck hatte Ende des 19. Jahrhunderts ein neues System sozialer Absicherung geschaffen: Es umfasste die Kranken-, Renten- und Unfallversicherung aller arbeitenden Menschen. Viele europäische Staaten folgten diesem Beispiel und führten etwas später auch die Arbeitslosenversicherung ein. Die Idee, dass Menschen durch ihre Erwerbsarbeit abgesichert sind, sei zwar gut, aber nicht mehr zeitgemäß, schreibt die Politikwissenschafterin Barbara Prainsack in ihrem neuen Buch „Wofür wir arbeiten“. Sie fordert daher einen Wohlfahrtsstaat reloaded. Jede Form der Arbeit müsse gesehen werden, sagt Prainsack, nicht nur die Erwerbsarbeit. Auch Pflegearbeit, Kinderbetreuung oder freiwillige soziale Arbeit halten die Gesellschaft am Laufen. Daher fordert Prainsack ein bedingungsloses Grundeinkommen als individuellen Anspruch, damit auch jene Menschen, die keine Erwerbsarbeit leisten, nicht vom Partner, der Partnerin, von den Kindern oder den Eltern abhängig sind. Das bedingungslose Grundeinkommen trage dazu bei, die ursprüngliche Idee eines Wohlfahrtsstaates aufrechtzuerhalten, so Prainsack. „Man bekommt genug für ein würdevolles Leben, weil man ein Mensch ist – egal, wie alt oder jung, und egal, ob man einer Erwerbsarbeit nachgeht oder nicht.“
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