Leni Lauritsch: "Ich bin ein Science-Fiction-Freak"
Leni Lauritsch versucht sich in ihrem ersten Langspielfilm „Rubikon“ im Sci-Fi-Genre, um darin wichtige Fragen des Menschseins zu verhandeln. Ein gewagtes, aber durch und durch gelungenes Unterfangen.
Leni Lauritsch versucht sich in ihrem ersten Langspielfilm „Rubikon“ im Sci-Fi-Genre, um darin wichtige Fragen des Menschseins zu verhandeln. Ein gewagtes, aber durch und durch gelungenes Unterfangen.
Anno 2056 findet sich die Welt unter Konzernen aufgeteilt. Auf der Raumstation Rubikon, die wie eine in die Jahre gekommene ISS aussieht, finden sich die Konzernsoldatin Hannah (Julia Franz Richter), der Wissenschafter Dimitri (Mark Ivanir) und der Biologe Gavin (Georg Blagden) zusammengespannt, als auf der Erde eine Ökokatastrophe eintritt. Den Kontakt zur Erde verliert die Rubikon-Besatzung, und das Miteinander auf der Station wird zum Daseinskampf, obwohl Dimitri ein Überlebenssystem entwickelt hat. Aber sollen die drei, die da im All eingesperrt sind, versuchen, auf der Erde Überlebende zu finden? Ein beklemmendes dystopisches Kammerspiel ist der Kärntner Filmemacherin Leni Lauritsch mit ihrem Erstlingsspielfilm „Rubikon“ gelungen. Eine erstaunliche – und vor allem sehenswerte Leistung.
DIE FURCHE: Warum haben Sie sich gerade das schwierige Science-Fiction-Genre für Ihren ersten Langfilm ausgesucht?
Leni Lauritsch: Vielleicht, weil das noch niemand gemacht hat. Und ich liebe große Herausforderungen. Außerdem bin ich ein Science-Fiction-Freak: Schon als Jugendliche hätte man mich als den typischen Nerd bezeichnet – von den „Star Trek“-Folgen bis zu typischen Science-Fiction-Novels wie die von Stanisław Lem. Und dieser erste Film kann auch mein letzter sein. Das passiert vielen Filmemachern in Österreich. Deswegen habe ich gedacht: Wenn ich vielleicht nur eine einzige Chance habe, dann mache ich das, worauf ich wirklich Lust habe.
DIE FURCHE: Wie lange hat es bis zum fertigen Film gedauert?
Lauritsch: Drei Jahre. Insgesamt hatten wir sehr wenig Budget. Wir wussten aber, dass wir mit dem Look in derselben Liga spielen werden wie Hollywoodfilme. Also mussten wir mit sehr wenig Geld etwas sehr Hochwertiges erzeugen. Das ging nur durch extrem viel Mehrarbeit von uns allen. Ich habe da selber eine große Kontrollfunktion einnehmen müssen, denn es durfte nichts in die falsche Richtung gehen. Es war kein Raum dafür, zu sagen, schauen wir einmal, machen wir einen Versuch. Es musste alles immer eine Punktlandung sein.
Ein Thema. Viele Standpunkte. Im FURCHE-Navigator weiterlesen.
In Kürze startet hier der FURCHE-Navigator.
Steigen Sie ein in die Diskurse der Vergangenheit und entdecken Sie das Wesentliche für die Gegenwart. Zu jedem Artikel finden Sie weitere Beiträge, die den Blickwinkel inhaltlich erweitern und historisch vertiefen. Dafür digitalisieren wir die FURCHE zurück bis zum Gründungsjahr 1945 - wir beginnen mit dem gesamten Content der letzten 20 Jahre Entdecken Sie hier in Kürze Texte von FURCHE-Autorinnen und -Autoren wie Friedrich Heer, Thomas Bernhard, Hilde Spiel, Kardinal König, Hubert Feichtlbauer, Elfriede Jelinek oder Josef Hader!