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Der größte Angriffspunkt
Da er den Kampf gegen die neuen Machthaber in Belgrad fortsetzen wollte, gründete er eine neue Organisation, deren Sitz in Deutschland ist. Dr. Branko Jelič fühlt sich als Nachfolger von Dr. Pavelic, die sterilen Ustašas aber, treue Anbeter ihres „Poglavnik", wollen ihn nicht anerkennen. Dieses Komitee, dessen Sprachrohr die in München erscheinende Monatszeitung „Hrvatska Država“ („Kroatischer Staat“) ist und dessen politisches und wirtschaftliches Programm jenem von Dr. Otto Habsburg ähnlich ist, ist die von der kommunistischen Presse in Jugosjawien am meisten angegriffene Emigrantenfraktion. Sogar die Moskauer „Prawda" griff vor zehn Monaten diesen Flügel der Exilkroaten an.
Der Volksrat
Im Sommer vergangenen Jahres versammelten sich die Vertreter der verschiedenen Gruppen und Parteien — außer der Bauernpartei und der Ustaša-Partei — in New York und gründeten auf ihrer Tagung den schon so lange ersehnten „Kroatischen Volksrat“ („Hrvatsko narodno viječe"). Die führenden Männer dieser „Koalition“ sind Dr. J e 1 i č vom Kroatischen Nationalkomitee und Professor Orša įy L „von „der Kroatischen Republikanischen Partei, deren Sitz in Argentinien ist; ihr Organ ist die Zeitschrift „Republika Hrvatska“ („Republik Kroatien“). Der Obmann dieses „Volksrates“ ist Dr. D ž i n i č, ein Kroate mohammedanischer Religion. Dem Rat, dessen Aufgabe die zentrale Koordinierung des Kampfes und der Propaganda, eventuell auch die Schaffung einer Exilregierung und Ausarbeitung einer Verfassung ist, sind die meisten parteiungebundenen Intellektuellen (Prof. Krunoslav Dragano- v i č. Dr. S u š i c. Prof. J a r e b,
M e s i ė, Mate Meštrovič, Sohn des verstorbenen Bildhauers Ivan Meštrovič u. a.) und viele amerikanische und europäische Gruppen beigetreten. Diesem Ereignis, das sich in der Folge als ein Ausweg aus der politischen Stagnation herauskristallisieren kann, wird von den Ustašas und der Bauernpartei mit größtem Mißtrauen begegnet.
Von den über einer Million Auslandskroaten sind die meisten Angehörige religiös-nationaler oder geselliger Vereine, wo sie ihr Volkstum pflegen können und damit ihrer alten Heimat verbunden bleiben.
So ist die kroatische Emigration, obwohl in ständiger Wandlung begriffen, bestrebt, aus ihrer bisherigen Sterilität und Uneinigkeit herauszufinden. Sie alle, die neue Wege suchen, um den Namen Kroate für zukünftige Zeiten zu retten, eint ein gemeinsames Ziel: die kroatische Eigenstaatlichkeit. Wie diese erfolgen soll — das ist der Streitpunkt. Die einen wollen eine Balkan- bzw. jugoslawische Föderation, andere wieder einen neuerlichen Anschluß Kroatiens an „Europa“. Diese Uneinigkeit ist natürlich dem Tito-Regime und gewissen neofaschistischen Tendenzen willkommen. Ehe sie nicht überwunden ist. wird auch das gemeinsame Ziel nicht erreicht werden.
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